S 8
1
Stirbt der Fuchs,
 
2
Nach Mittage saßen wir
 
3
Junges Volk im Kühlen;
 
4
Amor kam, und stirbt der Fuchs
 
5
Wollt’ er mit uns spielen.
 
6
Jeder meiner Freunde saß
 
7
Froh bey seinem Herzchen;
 
8
Amor blies die Fackel aus,
 
9
Sprach: hier ist das Kerzchen.
 
10
Und die Fackel, wie sie glomm,
 
11
Ließ man eilig wandern,
 
12
Jeder drückte sie geschwind
 
13
In die Hand des andern.
 
14
Und mir reichte Dorilis
 
15
Sie mit Spott und Scherze;
 
16
Kaum berührt mein Finger sie,
 
17
Hell entflammt die Kerze,
 
18
Sengt mir Augen und Gesicht,
 
19
Setzt die Brust in Flammen,
 
20
Über meinem Haupte schlug
 
21
Fast die Gluth zusammen.
 
22
Löschen wollt’ ich, patschte zu;
 
23
Doch es brennt beständig;
 
24
Statt zu sterben ward der Fuchs
 
25
Recht bey mir lebendig.