An den Mond

»Füllest wieder Busch und Thal …«

Informationen zum Text

Art des Textes
Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
An den Mond
Gedichtanfang (normiert, vorläufig)
»Füllest wieder Busch und Thal …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 1, 100-101
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
90435
Kennung in der Gemeinsamen Normdatei
1199893927

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

An den Mond

Füllest wieder Busch und Thal

Still mit Nebelglanz,

Lösest endlich auch einmal

Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild

Lindernd deinen Blick,

Wie des Freundes Auge, mild

Über mein Geschick.

Jeden Nachklang fühlt mein Herz

Froh und trüber Zeit,

Wandle zwischen Freud’ und Schmerz

In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß,

Nimmer werd’ ich froh,

So verrauschte Scherz und Kuß,

Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,

Was so köstlich ist!

Daß man doch zu seiner Qual

Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Thal entlang,

Ohne Rast und Ruh,

Rausche, flüstre meinem Sang

Melodien zu!

Wenn du in der Winternacht

Wüthend überschwillst,

Oder um die Frühlingspracht

Junger Knospen quillst.

Selig wer sich vor der Welt

Ohne Haß verschließt,

Einen Freund am Busen hält,

Und mit dem genießt,

Was von Menschen nicht gewußt,

Oder nicht bedacht,

Durch das Labyrinth der Brust

Wandelt in der Nacht.

Historisch überlieferte Fassungen

🚧
🚧
Füllest wieder‘s liebe Thal still mit Nebel Glanz lösest endlich auch einmal
meine Seele ganz.
Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick
Wie der liebsten Auge, mild
Über mein Geschick.
Daß du so beweglich kennst
Dieses Herz im Brand
Haltet ihr wie ein Gespenst
An den Fluß gebannt.
Wenn in öder Winternacht
Er von Tode schwillt
Und bey frühlingslebend Pracht
An den Knospen quillt.
Seelig wer sich vor der Welt
Ohne Hass verschließt
Einen Mann am Busen hält
Und mit dem genießt
Was den Menschen unbewußt
Oder wohl veracht
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.
Füllest wieder’s liebe Thal
Still mit Nebel Glanz
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz.
Breidest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick
Wie des Liebsten Auge mild
Ueber mein Geschick.
Das du so beweglich kennst
dieses Herz im Brand
Haltet ihr wie ein Gespenst
An den Fluss gebanndt.
Wenn in öder Windernacht
Er von Tode schwillt
Und bey FrühlingslebensPracht
An den Knospen quillt.
Seelig wer sich vor der Welt
Ohne Hass verschliesst
Einen Mann am Busen hält
Und mit dem genisst
Was den Menschen unbewusst
Oder wohl veracht
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.
Füllest wieder’s liebe Thal, still mit Nebel Glanz
Lösest endlich auch einmal meine Seele ganz.
Füllest wieder's liebe Thal
still mit Nebel Glanz,
lösest endlich auch einmahl
meine Seele ganz
Breitest über mein Gefild
linderntd deinen Blick
wie der Liebsten Auge, mild
über mein Geschick.
Daſs du so beweglich kennst
dieses Hertz im Brand
haltet ihr wie ein Gespenst
an den Fluß gebannt
Wenn in öder Winternacht
er von Todte schwillt
und bey Frühlingslebens Pracht
an den Knospen quiltlt
Seelig wer sich vor der Welt
ohne Haß verschließt
einen Mann am Busen hält
und mit dem geniest
Was den Menschen unbewust
oder wohl veracht
durch das Labyrinth der Brust
wandelt in der Nacht.
Füllest wieder Busch und Thal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;
Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge, mild
Ueber Über mein Geschick.
Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud’ und Schmerz
In der Einsamkeit.
Fließe, fließe, lieber Fluß,
Nimmer werd’ ich froh,
So verrauschte Scherz und Kuß,
Und die Treue so.
Ich besaß es doch einmal,
Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!
Rausche, Fluß, das Thal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu!
Wenn du in der Winternacht
Wüthend überschwillst,
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.
Selig wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält,
Und mit dem genießt,
Was von Menschen nicht gewußt,
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.
Füllest wieder’s liebe Thal
still mit Nebelglanz
lösest endlich auch einmal
meine Seele ganz.
Breitest uber mein Gefild
lindernd deinen Blick
wie des liebsten Auge mild
ueber mein Geschick
das du so beweglich kennst
dieses Herz in Brand
haltet ihr wie ein Gespenst
an den Fluß gebannt
wenn in öder Winternacht
Er von Tode schwillt
und in Frühlings lebenspracht
er um den Knospen quillt.
Selig wer sich vor der Welt
ohne Haß verschließt
Einen Mann am Busen halt
und mit dem genießt.
Was den Menschen unbewußt
oder gar veracht
durch das Labyrinth der Brust
wandelt in der Nacht.
Füllest wieder Busch und Thal
Still mit Nebelglanz
Lößest Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;
Breitest über mein Geschick
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Uber mein Geschick.
Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud und Schmerz
In der Einsamkeit.
Fließe, fließe, lieber Fluß,
Nimmer werd ich froh,
So verrauschte Scherz und Kuß,
Und die Treue so.
Ich besaß es doch einmal
Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Quaal
Nimmer es vergißt . !
Rausche, Fluß, das Thal entlang
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu . !
Wenn du in der Winternacht
Wüthend überschwillst,
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.
Selig wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt.
Was von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 🚧 🚧 🚧
🚧 oS Sammelblatt (Fragment) 🚧
🚧 H.16a 🚧 🚧
🚧 H.10a Sammlung von Gedichten un … Abschriften
🚧 H.28 An den Mond, Reinschrift, … Reinschrift
🚧 KK 127 An den Mond, … Abschrift
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 H.20 Gedichtsammlung, Abschrif … Abschrift
🚧 H.3 Vermischte Gedichte, Erst … Reinschrift

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe oS, H.16a, H.10a, H.28, KK 127, H.20, H.3 , S 8
hat Bezug zu Philipp Christoph Kayser, Loeper, Seckendorff H.28
hat Bezug zu Kräuter, Keilschen H.3
datiert auf Zwischen 1776 und Januar 1778 Brüning/Henke 2025
datiert auf 1776/78 MA 2.1, 559
datiert auf Sommer 1776 Eibl 1, 964
überliefert in 7 Handschriften oS, H.16a, H.10a, H.28, KK 127, H.20, H.3
überliefert in Druck S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Erste Sammlung H.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Jägers Abendlied H.16a, S 8, H.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Guter Rath H.10a
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Auf dem See H.20
Nächster Nachbar in der Überlieferung Paralipomenon 135 oS
Nächster Nachbar in der Überlieferung Der Fischer H.16a, S 8, H.3
Nächster Nachbar in der Überlieferung Wandrers Nachtlied H.10a
Nächster Nachbar in der Überlieferung An den Mond H.28
Nächster Nachbar in der Überlieferung Jägers Abendlied H.20