Der neue Amadis

»Als ich noch ein Knabe war …«

Informationen zum Text

Art des Textes
Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
Der neue Amadis
Alternativer Titel (normiert, vorläufig)
Jugendlied
Gedichtanfang (normiert, vorläufig)
»Als ich noch ein Knabe war …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 1, 13-14
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
90470

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

Der neue Amadis

Als ich noch ein Knabe war,

Sperrte man mich ein;

Und so saß ich manches Jahr

Über mir allein

Wie im Mutterleib.

Doch du warst mein Zeitvertreib,

Goldne Phantasie,

Und ich ward ein warmer Held

Wie der Prinz Pipi,

Und durchzog die Welt.

Baute manch krystallen Schloß,

Und zerstört’ es auch,

Warf mein blinkendes Geschoß

Drachen durch den Bauch,

Ja ich war ein Mann!

Ritterlich befreyt’ ich dann

Die Prinzessinn Fisch;

Sie war gar zu obligeant,

Führte mich zu Tisch,

Und ich war galant.

Und ihr Kuß war Götterbrot,

Glühend wie der Wein.

Ach! ich liebte fast mich todt!

Rings mit Sonnenschein

War sie emaillirt.

Ach! wer hat sie mir entführt?

Hielt kein Zauberband

Ihr zu schnelles Fliehn?

Sagt, wo ist ihr Land?

Wo der Weg dahin?

Historisch überlieferte Fassungen

🚧
Als ich noch ein Knabe war,
sperrte man mich ein,
und so saß ich manches Jahr
über mir allein,
wie in Mutterleib.
Doch du warst mein Zeitvertreib
Goldne Phantasie;
Und ich war ein warmer Held
Wie der Prinz Pipi,
Und durchzog die Welt.
Baute manch Crystallenschloß,
Und zerstöhrt es auch;
Warf mein blinkendes Geschoß
Drachen in den Bauch:
Ja ich war ein Mann!
Ritterlich befreit' ich dann
Die Prinzessin Fisch,
Sie war gar zu obligeant,
Führte mich zu Tisch,
Und ich war galant.
Und ihr Kuß — war Himmelsbrod!
Glühend, wie der Wein.
Ach! ich liebte fast mich tod!
Rings mit Sonnenschein
War sie emaillirt.
Ach wer hat sie mir entführt!
Hielt kein Zauberband
Ihr verrätherisches Fliehn?
Sagt, wo ist ihr Land?
Wo der Weg dahin?
Als ich noch ein Knabe war,
Sperrte man mich ein.
Und so saß ich manches Jahr
Ueber mir allein,
Wie im Mutterleib.
Doch du warst mein Zeitvertreib,
Goldne Phantasie;
Und ich ward ein warmer Held,
Wie der Prinz Pipi,
Und durchzog die Welt.
Baute manch Cristallen Schloß,
Und zerstört es auch.
Warf mein blinkendes Geschoß
Drachen in den Bauch.
Ja ich war ein Mann.
Ritterlich befreyt ich dann
Die Prinzeßin Fisch.
Sie war gar zu obligeant,
Führte mich zu Tisch',
Und ich war galant!
Und ihr Kuß war Himmelsbrod,
Glühend wie der Wein.
Ach! ich liebte fast mich todt.
Rings mit Sonnenschein
War sie emaillirt.
Ach wer hat sie mir entführt!
Hielt kein Zauberband
Ihr verräthrisch Fliehn?
Sagt, wo ist ihr Land?
Wo der Weg dahin?
🚧
Als ich noch ein Knabe war,
Sperrte man mich ein;
Und so saß ich manches Jahr
Über mir allein
Wie im Mutterleib.
Doch du warst mein Zeitvertreib,
Goldne Phantasie,
Und ich ward ein warmer Held
Wie der Prinz Pipi,
Und durchzog die Welt.
Baute manch krystallen Schloß,
Und zerstört’ es auch,
Warf mein blinkendes Geschoß
Drachen durch den Bauch,
Ja ich war ein Mann!
Ritterlich befreyt’ ich dann
Die Prinzessinn Fisch;
Sie war gar zu obligeant,
Führte mich zu Tisch,
Und ich war galant.
Und ihr Kuß war Götterbrot,
Glühend wie der Wein.
Ach! ich liebte fast mich todt!
Rings mit Sonnenschein
War sie emaillirt.
Ach! wer hat sie mir entführt?
Hielt kein Zauberband
Ihr zu schnelles Fliehn?
Sagt, wo ist ihr Land?
Wo der Weg dahin?
Als ich noch ein Knabe war
Sperrte man mich ein
Und so saß ich manches Jahr
Uber mir allein
Wie im Mutterleib.
Doch du warst mein Zeitvertreib
Goldne Phantasie
Und ich ward ein warmer Held
Wie der Prinz Pipi
Und durchzog die Welt.
Baute manch Chrystallen Schloß
Und zerstört' es auch
Warf mein blinckendes Geschoß
Drachen durch den Bauch,
Ja ich war ein Mann!
Ritterlich befreyt ich dann
Die Prinzessinn Fisch
Sie war gar zu obligeant
Führte mich zu Tisch
Und ich war galant.
Und ihr Kuß war Himmelsbrod Götterbrod
Glühend wie der Wein
Ach ich liebte fast mich tod
Rings mit Sonnenschein
War sie emailirt.
Ach wer hat sie mir entführt
Hielt kein Zauberband
Ihr zu schnelles Fliehn?
Sagt wo ist ihr Land
Wo der Weg dahin?
Als ich noch ein Knabe war
Sperrte man mich ein
Und so sass ich manches Jahr
Ueber mir allein
Wie in Mutterleib.
Doch du warst mein Zeitvertreib
Goldne Phantasie
Und ich ward ein warmer Held
Wie der Prinz Pipi
Und durchzog die Welt.
Baute manch Crystallen Schloss
Und zerstört es auch
Warf mein blinckendes Geschoss
Drachen durch den Bauch,
Ja ich war ein Mann!
Ritterlich befreyt ich dann
Die Prinzessinn Fisch
Sie war gar zu obligeant
Führte mich zu Tisch
Und ich war galant.
Und ihr Kuss war Himmelsbrod
Glühend wie der Wein
Ach ich liebte fast mich todt
Rings mit Sonnenschein
War sie emaillirt.
Ach wer hat sie mir entführt?
Hielt kein Zauberband
Ihr verräthrisch Fliehn?
Sagt wo ist ihr Land
Wo der Weeg dahin?

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 🚧 🚧 🚧
🚧 Hagen-Nr. 536 🚧 Druck
🚧 Hagen-Nr. 535 Iris. Zweyter Band Druck
🚧 H.27a Gedichtsammlung, Abschrif … Abschrift
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 H.3 Vermischte Gedichte, Erst … Reinschrift
🚧 H.2 Gedichtsammlung, Reinschr … Reinschrift

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe H.27a, H.3, H.2 , Hagen-Nr. 536, Hagen-Nr. 535, S 8
hat Bezug zu Kräuter, Keilschen H.3
datiert auf vor 1774 Brüning/Henke 2025
datiert auf möglicherweise vor 1774 MA 1.1, 889
datiert auf vor 1774 DjG 4, 390
überliefert in 3 Handschriften H.27a, H.3, H.2
überliefert in 3 Drucken Hagen-Nr. 536, Hagen-Nr. 535, S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Erste Sammlung H.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Erlkönig Hagen-Nr. 536
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Mailied Hagen-Nr. 535
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Monolog des Liebhabers H.27a, H.2
Nächster Nachbar in der Überlieferung An Belinden Hagen-Nr. 535
Nächster Nachbar in der Überlieferung Hypochonder H.27a, H.2
Nächster Nachbar in der Überlieferung Heidenröslein S 8, H.3