Lebendiges Andenken

»Der Liebsten Band …«

Informationen zum Text

Art des Textes
Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
Lebendiges Andenken
Alternativer Titel (normiert, vorläufig)
Die Reliquie
Gedichtanfang (normiert, vorläufig)
»Der Liebsten Band …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 1,46
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
93000

Historisch überlieferte Fassungen

Die Reliquie.

Synoptische Ansicht nicht verfügbar

Ich kenn', o Iüngling, deine Freude,
Erwischest du einmal zur Beute
Ein Band, ein Stückgen von dem Kleide,
Das dein geliebtes Mädgen trug.
Ein Schleyer, Halstuch, Strumpfband, Ringe,
Sind wirklich keine kleinen Dinge,
Allein mir sind sie nicht genug.
Mein zweytes Glücke nach dem Leben,
Mein Mädgen hat mir was gegeben,
Setzt eure Schätze mir darneben,
Und ihre Herrlichkeit wird nichts.
Wie lach ich all der Trödelwaare!
Sie schenkte mir die schönsten Haare,
Den Schmuck des schönen Angesichts.
Soll ich dich gleich, Geliebte, missen,
Wirst du mir doch nicht ganz entrissen,
Zu sehn, zu tändeln und zu küssen,
Bleibt mir der schönste Theil von dir.
Gleich ist des Haars und mein Geschicke,
Sonst buhlten wir mit einem Glücke
Um sie, jetzt sind wir fern von ihr.
Fest waren wir an sie gehangen,
Wir streichelten die runden Wangen,
Und gleiteten oft mit Verlangen
Von da herab zur rundern Brust.
O Nebenbuhler, frey vom Neide,
Reliquie, du schöne Beute,
Erinnre mich der alten Lust.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 Hagen-Nr. 29 🚧 Druck

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe Hagen-Nr. 29
überliefert in Druck Hagen-Nr. 29
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Der Misanthrop Hagen-Nr. 29
Nächster Nachbar in der Überlieferung Die Liebe wider Willen Hagen-Nr. 29