Trink, o Jüngling, heilges Glücke
Taglang aus der Liebsten Blicke,
Abends gaukl' ihr Bild dich ein;
Kein Verliebter hab es besser,
Doch das Glück bleibt immer grösser,
Fern von der Geliebten seyn.
Ew'ge Kräffte, Zeit und Ferne,
Heimlich wie die Krafft der Sterne,
Wiegen dieses Blut zur Ruh.
Mein Gefühl wird stets erweichter,
Doch mein Herz wird täglich leichter,
Und mein Glück nimmt immer zu.
Nirgends kann ich sie vergessen,
Und doch kann ich ruhig essen,
Heiter ist mein Geist und frey;
Und unmerkliche Bethörung
Macht die Liebe zur Verehrung,
Die Begier zur Schwärmerey.
Aufgezogen durch die Sonne,
Schwimmt im Hauch äther'scher Wonne
So das leichtste Wölckgen nie,
Wie mein Herz in Ruh und Freude.
Frey von Furcht, zu gross zum Neide
Lieb ich, ewig lieb ich sie.