Ich habe geliebet, nun lieb ich erst recht
Erst war ich der dDiener nun bin ich der Knecht
Erst war ich der Diener voln allen;
Nun fesselt mich diese charmante Person.
Sie thut mir auch alles zur Liebe zum Lohn
Sie kann nur allein mir gefallen.
Ich habe geglaubet, nun glaub ich erst recht,
Und geht es auch wunderlich, geht es auch schlecht,
Ich bleibe bey'm gläubigen Orden.
So düster es oft und so dunkel es war,
In drängenden Nöthen, in naher Gefahr
Auf einmal ist′s lichter geworden.
Ich habe gespeiset, nun speis' ich erst gut,
Bey heiterem Sinne, mit fröhligem Blut
Ist alles an Tafel vergessen.
Die Jugend verschlingt nur, dann saußet sie fort
Ich liebe zu tafeln am lustigen Ort,
Ich kost' und ich schmecke bey'm Essen.
Ich habe getrunken, nun trink' ich erst gern
Der Wein er erhöht uns, er macht uns zum Herrn
Und löset die sclavischen Zungen.
Ja schonet nur nicht das erquickende Naß.
Denn schwindet der älteste Wein aus dem Faß,
So altern dagegen die Jüungen.
Ich habe getanzt und dem Tanze gelobt
Und wird auch kein Schleifer, kein Walzer getobt,
So drehn wir ein sittiges Tänzchen.
Und wer sich der Blumen recht viele verflicht,
Und hält aufch die ein' und die andere nicht
Ihm bleibet ein munteres Kränzchen.
Drum frisch nur auf's Neue, bedenke dich nicht,
Denn wer sich die Rosen, die blühenden, dbricht,
den kützeln fürwahr nur die Dornen.
So heute wie gestern es flimmert der Stern,
Nur halte von hängenden Köpfen dich fern,
Und lebe dir immer von vornen.