Mahomets Gesang

»Seht den Felsenquell …«

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Art des Textes
Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
Mahomets Gesang
Gedichtanfang (normiert, vorläufig)
»Seht den Felsenquell …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 2,53
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
93391
Kennung in der Gemeinsamen Normdatei
4482134-7

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

Mahomets Gesang

Seht den Felsenquell,

Freudehell,

Wie ein Sternenblick

Über Wolken,

Nährten seine Jugend

Gute Geister

Zwischen Klippen im Gebüsch.

Jünglingfrisch

Tanzt er aus der Wolke

Auf die Marmorfelsen nieder,

Jauchzet wieder

Nach dem Himmel.

Durch die Gipfelgänge

Jagt er bunten Kieseln nach,

Und mit frühem Führertritt

Reißt er seine Bruderquellen

Mit sich fort.

Drunten werden in dem Thal

Unter seinem Fußtritt Blumen,

Und die Wiese

Lebt von seinem Hauch.

Doch ihn hält kein Schattenthal,

Keine Blumen,

Die ihm seine Knie umschlingen,

Ihm mit Liebesaugen schmeicheln:

Nach der Ebne dringt sein Lauf

Schlangenwandelnd.

Bäche schmiegen

Sich gesellig an. Nun tritt er

In die Ebne silberprangend,

Und die Ebne prangt mit ihm,

Und die Flüsse von der Ebne,

Und die Bäche von den Bergen,

Jauchzen ihm und rufen: Bruder!

Bruder, nimm die Brüder mit.

Mit zu deinem alten Vater,

Zu dem ew’gen Ocean,

Der mit ausgespannten Armen

Unser wartet,

Die sich ach! vergebens öffnen,

Seine Sehnenden zu fassen;

Denn uns frißt in öder Wüste

Gier’ger Sand, die Sonne droben

Saugt an unserm Blut, ein Hügel

Hemmet uns zum Teiche! Bruder,

Nimm die Brüder von der Ebne,

Nimm die Brüder von den Bergen

Mit, zu deinem Vater mit.

Kommt ihr alle! –

Und nun schwillt er

Herrlicher, ein ganz Geschlechte

Trägt den Fürsten hoch empor!

Und im rollenden Triumphe

Gibt er Ländern Namen, Städte

Werden unter seinem Fuß.

Unaufhaltsam rauscht er weiter,

Läßt der Thürme Flammengipfel,

Marmorhäuser, eine Schöpfung

Seiner Fülle, hinter sich.

Zedernhäuser trägt der Atlas

Auf den Riesenschultern; sausend

Wehen über seinem Haupte

Tausend Flaggen durch die Lüfte,

Zeugen seiner Herrlichkeit.

Und so trägt er seine Brüder,

Seine Schätze, seine Kinder,

Dem erwartenden Erzeuger

Freudebrausend an das Herz.

Historisch überlieferte Fassungen

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Seht den Felsenquell,
Freudehell,
Wie ein Sternenblick
Über Wolken,
Nährten seine Jugend
Gute Geister
Zwischen Klippen im Gebüsch.
Jünglingfrisch
Tanzt er aus der Wolke
Auf die Marmorfelsen nieder,
Jauchzet wieder
Nach dem Himmel.
Durch die Gipfelgänge
Jagt er bunten Kieseln nach,
Und mit frühem Führertritt
Reißt er seine Bruderquellen
Mit sich fort.
Drunten werden in dem Thal
Unter seinem Fußtritt Blumen,
Und die Wiese
Lebt von seinem Hauch.
Doch ihn hält kein Schattenthal,
Keine Blumen,
Die ihm seine Knie umschlingen,
Ihm mit Liebesaugen schmeicheln:
Nach der Ebne dringt sein Lauf
Schlangenwandelnd.
Bäche schmiegen
Sich gesellig an. Nun tritt er
In die Ebne silberprangend,
Und die Ebne prangt mit ihm,
Und die Flüsse von der Ebne,
Und die Bäche von den Bergen,
Jauchzen ihm und rufen: Bruder!
Bruder, nimm die Brüder mit.
Mit zu deinem alten Vater,
Zu dem ew’gen Ocean,
Der mit ausgespannten Armen
Unser wartet,
Die sich ach! vergebens öffnen,
Seine Sehnenden zu fassen;
Denn uns frißt in öder Wüste
Gier’ger Sand, die Sonne droben
Saugt an unserm Blut, ein Hügel
Hemmet uns zum Teiche! Bruder,
Nimm die Brüder von der Ebne,
Nimm die Brüder von den Bergen
Mit, zu deinem Vater mit.
Kommt ihr alle! –
Und nun schwillt er
Herrlicher, ein ganz Geschlechte
Trägt den Fürsten hoch empor!
Und im rollenden Triumphe
Gibt er Ländern Namen, Städte
Werden unter seinem Fuß.
Unaufhaltsam rauscht er weiter,
Läßt der Thürme Flammengipfel,
Marmorhäuser, eine Schöpfung
Seiner Fülle, hinter sich.
Zedernhäuser trägt der Atlas
Auf den Riesenschultern; sausend
Wehen über seinem Haupte
Tausend Flaggen durch die Lüfte,
Zeugen seiner Herrlichkeit.
Und so trägt er seine Brüder,
Seine Schätze, seine Kinder,
Dem erwartenden Erzeuger
Freudebrausend an das Herz.
Seht den Felsenquell
Freudehell
wie ein Sternenblick!
Ueber Wolcken
nährten seine Jugend
gute Geister
zwischen Klippen im Gebüsch.
Jünglingfrisch
tanzt er aus der Wolcke
auf die Marmorfelsen nieder
jauchzet wieder
nach dem Himmel
Durch die Gipfelgänge
jagt er bunten Kieseln nach
Und mit frühem Führertritt
reißt er seine Bruderquellen
mit sich fort.
drunten werden in dem Thal
unter seinem Fußtritt Blumen
und die Wiese
lebt von seinem Hauch.
doch ihn halt kein Schattenthal
Keine Blumen
die ihm seine Knie umschlingen
Ihm mit Liebesaugen schmeicheln
Nach der Ebne dringt sein Lauf
Schlangewandelnd.
Bäche schmiegen
sich gesellig an:
Nun tritt er
in die Ebne silberprangend
und die Ebne prangt mit ihm
und die Flüße von der Ebne
und die Bäche von Gebürgen
Jauchzen ihm und rufen: Bruder
Bruder, nimm die Brüder mit
mit zu deinem alten Vater
zu dem ewgen Ocean
der mit weitverbreiteten Armen
unsrer wartet,
die sich ach vergebens öfnen
seine sehnenden zu fassen.
denn uns frißt in öder Wüste
gierger Sand: die Sonne droben
Saugt an unserm Blut
Ein Hügel
hemmet uns zum Teiche
Bruder, nimm die Brüder von der Ebne
Nimm die Brüder von Gebürgen
mit zu deinem Vater mit.
Kommt ihr alle!
Und nun schwillt er
Herrlicher! ein ganz Geschlechte
trägt den Fürsten hoch empor.
Und im rollenden Triumphe
Giebt er Ländern Namen; Städte
werden unter seinem Fuß.
Unaufhaltsam rauscht er uber
Läßt der Thürme Flammengipfel
Marmorhäuser, eine Schöpfung
seiner Fülle hinter sich.
Cedernhäuser trägt der Atlas
auf den Riesenschultern; sausend
wehen uber seinem Haupte
Tausend Segel auf zum Himel
Seine Macht und Herrlichkeit.
Und so trägt er seine Brüder
Seine Schäzze, seine Kinder
dem erwartenden Erzeuger
Freudebrausend an das Herz.
Seht den Felsenquell
Freudehell
Wie ein Sternenblick!
Ueber Wolcken
Nährten seine Jugend
Gute Geister
Zwischen Klippen im Gebüsch.
Jüg Jünglingfrisch
Tanzt er aus der Wolcke
Auf die Marmorfelsen nieder,
Jauchzet wieder
Nach dem Himmel
Durch die Gipfelgänge.
Jagt er bunten Kieseln nach,
Und mit frühem Führertritt
Reisst er seine Bruderquellen
Mit sich fort.
Drunten werden in dem Thal
Unter seinem Fustritt Blumen
Und die Wiese
Lebt von seinem Hauch.
Doch ihn hält kein Schattenthal
Keine Blumen,
Die ihm seine Knie umschlingen,
Ihm mit Liebesaugen schmeicheln:
Nach der Ebne dringt sein Lauf
Schlangewandelnd.
Bäche schmiegen
Sich gesellig an:
Nun tritt er
In die Ebne S silberprangend
Und die Ebne prangt mit ihm:
Und die Flüsse von der Ebne
Und die Bäche von Gebürgen
Jauchzen ihm und rufen: Bruder!
Bruder, nimm die Brüder mit!
Mit zu deinem Alten Vater
Zu dem ewgen Ozean,
Der mit weitverbreiten weitverbreiteten Armen
Unsrer wartet,
Die sich ach! vergebens öffnen
Seine Sehnenden zu fassen;
Dann uns frisst in öder Wüste
Gier'ger Sand,
Die Sonne droben
Saugt an unserm Blut,
Ein Hügel
Hemmet uns zum Teiche!
Bruder!
Nimm die Brüder von der Ebne
Nimm die Brüder von Gebirgen,
Mit zu deinem Vater mit!
Kommt ihr alle! -
Und nun schwillt er
Herrlicher, ein ganz Geschlechte
trägt Trägt den Fürsten hoch empor!
Und im rollenden Triumpfe
Giebt er Ländern Nahmen, Städte
Werden unter seinem Fus.
Unaufhaltsam rauscht er über vorüber
Lässt der Türme Flammengipfel,
Marmorhäuser, eine Schöpfung
Seiner Fülle hinter sich.
Cedernhäuser trägt der Atlas
Auf den Riesenschultern; sausend
Wehen über seinem Haus Haupte
Tausend Seegel Segel auf zum Himmel
Seine Macht und Herrlichkeit.
Und so trägt er seine Brüder
Seine Schäzze seine Kinder
Dem erwartenden Erzeuger
Freudebrausend an das Herz.
Seht den Felsenquell
Freudehell
Wie ein Sternenblick.
Uber Wolcken
Nährten seine Jugend
Gute Geister
Zwischen Klippen im Gebüsch.
Jünglingfrisch
Tanzt er aus der Wolcke
Auf die Marmorfelsen nieder,
Jauchzet wieder
Nach dem Himmel.
Durch die Gipfelgänge
Jagt er bunten Kieseln nach,
Und mit freyem frühem Führertritt
Reißt er seine Bruderquellen
Mit sich fort.
Drunten werden in dem Thal
Unter seinem Fußtritt Blumen,
Und die Wiese
Lebt von seinem Hauch.
Doch ihn hält kein Schattenthal,
Keine Blumen
Die ihm seine Knie umschlingen,
Ihm mit Liebesaugen schmeicheln:
Nach der Ebne dringt sein Lauf
Schlangewandlend.
Bäche schmiegen
Sich gefällig an gesellig an. Und Nun tritt er
In die Ebne silberprangend,
Und die Ebne prangt mit ihm,
Und die Flüsse von der Ebne
Und die Brüder Bäche von den Bergen
Jauchzen ihm und rufen: Bruder!
Bruder, nimm die Brüder mit.
Mit zu deinem alten Vater
Zu dem ew'gen Ocean,
Der mit ausgespannten Armen
Unsrer wartet,
Die sich ach! vergebens öffnen
Seine sehnenden zu fassen;
Denn uns frisst in öder Wüste
Gier'ger Sand, die Sonne droben
Saugt an unserm Blut, Ein Hügel
Hemmet uns zum Teiche! Bruder , !
Nimm die Brüder von der Ebne,
Nimm die Brüder von den Bergen
Mit, zu deinem Vater mit.
Kommt ihr alle! -
Und nun schwillt er
Herrlicher, ein ganz Geschlechte
Trägt den Fürsten hoch empor!
Und im rollenden Triumphe
Giebt er Landern Ländern Nahmen, Städte
Werden unter seinem Fuß.
Unaufhaltsam rauscht er weiter
Läßt der Türme Thürme Flammengipfel,
Marmorhäuser, eine Schöpfung
Seiner Fülle, hinter sich.
Cedernhäuser trägt der Atlas
Auf den Riesenschultern; sausend
Wehen über seinem Haupte
Tausend Flaggen durch die Lüfte,
Zeugen seiner Herrlichkeit.
Und so trägt er seine Brüder,
Seine Schätze, seine Kinder,
Dem erwartenden Erzeuger
Freudebrausend an das Herz.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 🚧 🚧 🚧
🚧 Hagen-Nr. 531 None Druck
🚧 H.27a Gedichtsammlung, Abschrif … Abschrift
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 H.20 Gedichtsammlung, Abschrif … Abschrift
🚧 H.2 Gedichtsammlung, Reinschr … Reinschrift
🚧 GSA 25/W 2 Vermischte Gedichte, Zwey … 🚧

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe H.27a, H.20, H.2, GSA 25/W 2 , Hagen-Nr. 531, S 8
datiert auf 1772/73 Brüning/Henke 2025
datiert auf 1772/73 GB 1.2, Nr. 98, 410
datiert auf Spätherbst 1772 oder Frühjahr 1773 MA 1.1, 943
überliefert in 4 Handschriften H.27a, H.20, H.2, GSA 25/W 2
überliefert in 2 Drucken Hagen-Nr. 531, S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Zweyte Sammlung GSA 25/W 2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Der Wandrer Hagen-Nr. 531
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Nicolai auf Werthers Grabe. 1775 H.27a
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Klaggesang von der edlen Frauen des Asan Aga, aus dem Morlackischen S 8, GSA 25/W 2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Wandrers Nachtlied H.20
Nächster Nachbar in der Überlieferung Sprache Hagen-Nr. 531
Nächster Nachbar in der Überlieferung Wandrers Sturmlied H.27a, H.2
Nächster Nachbar in der Überlieferung Gesang der Geister über den Wassern S 8, GSA 25/W 2
Nächster Nachbar in der Überlieferung Ganymed H.20