Meine Göttin

»Welcher Unsterblichen …«

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»Welcher Unsterblichen …«
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WA I 2,58
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93393
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1217274456

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

Meine Göttinn

Welcher Unsterblichen

Soll der höchste Preis seyn?

Mit niemand streit’ ich,

Aber ich geb’ ihn

Der ewig beweglichen,

Immer neuen,

Seltsamsten Tochter Jovis,

Seinem Schooßkinde,

Der Phantasie.

Denn ihr hat er

Alle Launen,

Die er sonst nur allein

Sich vorbehält,

Zugestanden,

Und hat seine Freude

An der Thörinn.

Sie mag rosenbekränzt

Mit dem Lilienstängel

Blumenthäler betreten,

Sommervögeln gebieten,

Und leichtnährenden Thau

Mit Bienenlippen

Von Blüthen saugen:

Oder sie mag

Mit fliegendem Haar

Und düsterm Blicke

Im Winde sausen

Um Felsenwände,

Und tausendfarbig,

Wie Morgen und Abend,

Immer wechselnd,

Wie Mondesblicke,

Den Sterblichen scheinen.

Laßt uns alle

Den Vater preisen!

Den alten, hohen,

Der solch eine schöne,

Unverwelkliche Gattinn

Dem sterblichen Menschen

Gesellen mögen!

Denn uns allein

Hat er sie verbunden

Mit Himmelsband,

Und ihr geboten,

In Freud’ und Elend,

Als treue Gattinn,

Nicht zu entweichen.

Alle die andern

Armen Geschlechter

Der kinderreichen,

Lebendigen Erde

Wandeln und weiden

In dunkelm Genuß

Und trüben Schmerzen

Des augenblicklichen,

Beschränkten Lebens,

Gebeugt vom Joche

Der Nothdurft.

Uns aber hat er

Seine gewandteste,

Verzärtelte Tochter,

Freut euch! gegönnt!

Begegnet ihr lieblich,

Wie einer Geliebten,

Laßt ihr die Würde

Der Frauen im Haus.

Und daß die alte

Schwiegermutter Weisheit

Das zarte Seelchen

Ja nicht beleid’ge!

Doch kenn’ ich ihre Schwester,

Die ältere, gesetztere,

Meine stille Freundinn:

O daß die erst

Mit dem Lichte des Lebens

Sich von mir wende,

Die edle Treiberinn,

Trösterinn, Hoffnung!

Historisch überlieferte Fassungen

Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preiß seyn?
Mit keinem streit ich,
Aber ich geb ihn
Der ewig beweglichen
Immer neuen
Seltsamsten Tochter Jovis,
Seinem Schooskinde
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle die Launen,
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält,
Zugestanden,
Und hat seine Freude
An der Thörin.
Sie mag rosenbekränzt
Mit dem Lielienstengel
Blutenthäler betreten
Sommervögeln gebieten,
Und leicht nährenden Thau
Mit Bienen Lippen
Von Blüten saugen.
Oder sie mag
Mit fliegenden Haar
Und düsterm Blick
Im Winde saußen
Um Felsenwand,
Und, tausendfärbig
Wie Morgen und Abend,
Immer wechselnd
Wie Mondesblicke
Den Sterblichen scheinen.
Laßt uns alle
Den Vater preißen
Den alten, hohen,
Der solch eine schöne
Unverwelkliche Gattin
Den sterblichen Menschen
Gesellen mögen.
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmelsband,
Und ihr geboten
In Freud und Elend
Als treue Gattin
Nicht zu entweichen.
Hingehen die armen
Andern Geschlechter
Der kinderreichen
Lebendigen Erde
In dunkeln Genus Genuß
Und trüben Leiden
Des augenblicklichen
Beschränckten Lebens,
Gebeugt vom Joche
Der Nothdurft.
Uns aber hat er
Seine gewandteste
Verzärtelte Tochter
Freut euch! gegönnet.
Begegnet ihr lieblich
Wie einer Geliebten,
Laßt ihr die Würde
Der Frauen im Hauß.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelchen
Ja nicht beleidige!
Doch kenn‘ ich ihre Schwester
Die ältere, geseztere
Meine stille Freundin:
O daß die erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir wende,
Die edle Treiberin
Trösterin, Hofnung.
Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preiß seyn?
Mit keinem streit ich,
Aber ich geb ihn
Der ewig beweglichen
Immer neuen
Seltsamsten Tochter Jovis
Seinem Schoos Kinde,
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle die Launen
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält,
Zugestanden
Und hat seine Freude
An der Thörin.
Sie mag rosen bekränzt
Mit dem Lielienstengel
Blüthenthäler betreten,
Sommervögeln gebieten,
Und leicht nährenden Thau
Mit Bienen Lippen
Von Blüthen saugen.
Oder sie mag
Mit fliegenden Haar
Und düstern Blick
Im Winde saußen,
Um Felsenwand
Und tausendfärbig
Wie Morgen und Abend
Immer wechselnd
Wie Mondesblicke
Den Sterblichen scheinen.
Laßt uns alle
Den Vater preißen
Den alten, hohen,
Der solch eine schöne
Unverwelckliche Gattin
Den sterblichen Menschen
Gesellen mögen.
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmels band,
Und ihr geboten
In Freud und Elend
Als treue Gattin
Nicht zu entweichen.
Hingegen die armen
Andern Geschlechter
Der Kinderreichen
Lebendigen Erde
In dunckeln Genuß
Und trüben Leiden
Des augenblicklichen
Beschränckten Lebens
Gebeugt vom Jahr
Der Nothdurft!
Uns aber hat er
Seine gewandteste
Verzärtelte Tochter,
Freut euch! gegönnt.
Begegnet ihr lieblich
Wie einer Beliebten
Last ihr die Würde
Der Frauen im Haus.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelgen
Ja nicht beleidige.
Doch kenn ich ihre Schwester,
die älter, geseztere;
Meine stille Freundin.
O daß dir erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir wende,
Die edle Treiberin,
Trösterin, Hofnung.
Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preiß seyn?
Mit keinem streit ich,
Aber ich geb ihn
Der ewig beweglichen
Immer neuen
Seltsamsten Tochter Jovis,
Seinem Schooskinde,
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle die Launen,
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält,
Zugestanden,
Und hat seine Freude
An der Thörin.
Sie mag rosenbekränzt
Mit dem Lilienstengel
Blütenthäler betreten,
Sommervögeln gebieten,
Und leichtnährenden Thau
Mit Bienenlippen
Von Blüten saugen:
Oder sie mag
Mit fliegendem Haar
Und düsterm Blik
Im Winde saussen
Um Felsenwand,
Und, tausendfärbig
Wie Morgen und Abend,
Immer wechselnd
Wie Mondesblike,
Den Sterblichen scheinen.
Lasst uns alle
Den Vater preißen,
Den alten, hohen,
der solch eine schöne
Unverwelkliche Gattin
Den sterblichen Menschen
Gesellen mögen.
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmelsband,
Und ihr geboten
In Freud und Elend
Als treue Gattin
Nicht zu entweichen.
Hingehen die armen
Andern Geschlechter
Der kinderreichen
Lebendigen Erde,
In dunkeln Genuß
Und trübem Leiden
Des Augenbliklichen
Beschränkten Lebens,
Gebeugt vom Joche
Der Nothdurft.
Uns aber hat er
Seine gewanndteste
Verzärtelte Tochter,
Freut euch! gegönnt.
Begegnet ihr lieblich
Wie einer Geliebten,
Laßt ihr die Würde
Der Frauen im Haus.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelgen
Ia nicht beleid'ge!
Doch kenn‘ ich ihre Schwester
Die ältere, geseztere,
Meine stille Freundin:
O daß die erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir wende,
Die edle Treiberin,
Trösterin, Hofnung.
Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preiß seyn?
Mit keinem streit ich,
Aber ich geb ihr
Der ewig beweglichen
Immer neuen
Seltsamsten Tochter Jonis,
Seinem Schoos Kinde
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle die launen,
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält,
Zugestanden,
Und hat seine Freude
An der Thörin.
Sie mag rosenbekränzt
Mit dem Lilienstengel
Blütenthäler betreten
Sommervögeln gebieten,
Und leicht nährenden Thau
Mit Bienenlippen
Von Blüten fangen.
Oder sie mag
Mit fliegenden Haar
Und düstrem Blick
Im Winde saußen
Um felsenwand,
Und, tausenfärbig
Wie Morgen und Abend,
Immer wechselnd
Wie Mondesblicke
Den Sterblichen scheinen.
Laßt uns alle
Den Vater preißen
Den alten, hohen,
Der solch eine schöne
Unverwelckliche Gattin
Den sterblichen Menschen
Gesellen mögen.
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmelsband,
Und ihr geboten
In Freud und Elend
Als treue Gattin
Nicht zu entweichen.
Hingegen die armen
Andern Geschlechter
Der Kinderreichen
Lebendigen Erde
In dunkeln Genuß
Und trüben Leiden
Des augenblicklichen
Beschränckten Lebens,
Gebeugt vom Joche
Der Nothdurft.
Uns aber hat er
Seine gewandteste
Verzärtelte Tochter
Freut euch! gegönnt.
Begegnet ihr lieblich
Wie einer Geliebten,
Laßt ihr die Würde
Der Frauen im Hauß.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelgen
Ja nicht beleidige!
Doch kenn' ich ihre Schwester
Die ältere, geseztere
Meine stille Freundin:
O daß die erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir wende,
Die edle Treiberin,
Trösterin, Hoffnung.
Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preis seyn?
Mit keinem S s treit ich,
Aber ich geb ihn
Der ewig beweglichen
Immer neuen
Seltsamsten Tochter Jovis
Seinem Schooskinde
der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle die Launen,
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält,
Zugestanden
und hat seine Freude
An der t T hörinn
Sie mach mag mit Rosenbekränzt Rosen bekränzt rosenbekränzt
Mit dem Lilienstengel
Blütenthäler betreten,
Sommervögeln ge b ieten,
Und den leichtnährenden Thau
Mit Bienenlippen
Von Blüten saugen
Oder sie mag
Mit fliegendem Haar
Und düstrem Blick
Im Winde sausen
Um Felsenwand.
Und tausendfärbich
Wie Morgen und Abend,
Immer wechsel d nd
Wie Mondesblicke
Den Sterblichen scheinen.
Lasst uns alle
Den Vater preisen,
Den alten, hohen
Der solch eine schöne
Unverwelckliche Gattin
Den sterblichen Menschen
Gesellen mögen.
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmelsband
Und ihr geboten
In Freud und Elend
Als treue Gattin
Nicht zu entweichen.
Hin gehen die armen
Andren Geschlechter
Der kinderereichen
Viel Lebendigen Erde
In duncklem Genuß
Und trübem Leiden
De n s A a ugenblicklichen
Beschränckten Lebens
Gebäugt vom Joche
Der Nothdurft.
Uns aber hat er
Seine gewandteste
Verzärtelte Tochter,
Freut euch! Gegönnt.
Begegnet ihr lieblich
Wie einer Geliebten,
Lasst ihr die Würde
Der Frauen im Haus
Und daß in die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelgen
Ja nicht beleidge.
Doch kenn ich ihre Schwester
Die ältere, geseztere,
Meine stille Freundinn.
O daß die ia nur erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir trenne wende
Die edle Treiberinn,
Trösterinn Hoffnung.
Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preiß seyn?
Mit keinem streit ich,
Aber ich geb ihr
Der ewig beweglichen
Immer neuen
Seltsamsten Tochter Jovis,
Seinem Schooskinde,
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle die Launen
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält
Zugestanden,
Und hat seine Freude
An der Thörin
Sie mag rosenbekränzt
Mit dem Lilienstengel
Blüthenthäler betreten,
Sommervögeln gebieten,
Und leicht nährenden Thau
Von Blüten fangen:
Oder sie mag
Mit fliegendem Haar
Und düsterm Blick
Im Winde saußen
Um felsenwand Felsenwand ,
Und, tausendfärbig
Wie Morgen und Abend,
Immer wechselnd
Wie Mondesblick,
Den Sterblichen scheinen.
Laßt uns alle
Den Vater preißen,
Den alten, hohen,
Der solch eine schöne
Unverwelckliche Gattin
Den sterblichen Menschen
Gesellen mögen.
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmelsband,
Und ihr geboten
In Freud und Elend
Als treue Gattin
Nicht zu entweichen.
Hingegen Hingehen die armen
Anderen Geschlechter
Der kinderreichen
Lebendigen Erde,
In dunckeln Genuß
Und trübem Leiden
Des augenblicklichen
Beschränckten Lebens,
Gebeugt vom Joche
Der Nothdurft.
Uns aber hat er
Seine gewandteste
Verzärtele Tochter
Freut euch! gegönnt.
Begegnet ihr lieblich
Wie einer Geliebten,
Laßt ihr die Würde
Der Frauen im Haus.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelgen
Ja nicht beleidige!
Doch kenn' ich ihre Schwester
Die ältere, geseztere,
Meine stille Freundin:
O daß die erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir wende,
Die edle Treiberin,
Trösterin, Hofnung.
Welcher unsterblichen
Soll der höchste Preiß seyn!
Mit keinem streit ich,
Aber ich gebe ihr
Der wenig beweglichen
Immer einen
Seltsamsten Tochter Jovis,
Seinem Schoos Kinde,
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle die Launen,
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält,
Zugestanden,
Und hat seine freude
An der Thörin.
Sie mag rosenbegränzt
mit dem Lilienstengel
blüthen thäler betreten,
Sommer vögeln gebieten,
und leicht nährenden Thau
mit bienen Lippen
von blüten fangen:
Oder sie mag
mit fliegendem Haar
und düsterem Blick
Im Winde saußen
Um felsen wand
und tausend färbig
Wie Morgen und Abend,
Immer wechselnd
Wie Mondesblicke,
den Sterblichen scheinen.
Laßt uns alle
den Vater genießen,
den alten, hohen,
der solch eine schöne
Unverweltliche Gattin
den sterblichen Menschen
Gefallen mögend.
Denn uns allein
hat er sie verbunden
Mit Himmelsband
Und ihr geboten
In freud und Elend
Als treur Gattin
nicht zu entweichen.
Hin gehen die Armen
Andern Geschlechter
der Kinderreichen
lebendigen Erde,
Ind dunkeln Genus
Und trüben Leiden
Des Augenblicklichen
beschränkten Lebens,
Gebeugt vom Joch
Der Nothdurst.
Und aber hat er
Seine gewanteste
verzärtelte Tochter,
freut euch! gegönnt.
begegnet ihr lieblich
Wie einer Geliebten,
Laßt ihr die Würde
Derfrauen im Haus.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelgen
Ja nicht beleidige!
Doch kenn' ich ihre Schwester
die arltere, gesetztere,
Meine stille Freundin:
O daß die erst
Mit dem Lichte des Lebens
von mir wende,
Die edle Treiberin,
Trösterin, Hofnung.
Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preis seyn?
Mit niemand streit’ ich,
Aber ich geb’ ihn
Der ewig beweglichen,
Immer neuen,
Seltsamsten Tochter Jovis,
Seinem Schooßkinde,
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle Launen,
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält,
Zugestanden,
Und hat seine Freude
An der Thörinn.
Sie mag rosenbekränzt
Mit dem Lilienstängel
Blumenthäler betreten,
Sommervögeln gebieten,
Und leichtnährenden Thau
Mit Bienenlippen
Von Blüthen saugen:
Oder sie mag
Mit fliegendem Haar
Und düsterm Blicke
Im Winde sausen
Um Felsenwände,
Und tausendfarbig,
Wie Morgen und Abend,
Immer wechselnd,
Wie Mondesblicke,
Den Sterblichen scheinen.
Laßt uns alle
Den Vater preisen!
Den alten, hohen,
Der solch eine schöne,
Unverwelkliche Gattinn
Dem sterblichen Menschen
Gesellen mögen!
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmelsband,
Und ihr geboten,
In Freud’ und Elend,
Als treue Gattinn,
Nicht zu entweichen.
Alle die andern
Armen Geschlechter
Der kinderreichen,
Lebendigen Erde
Wandeln und weiden
In dunkelm Genuß
Und trüben Schmerzen
Des augenblicklichen,
Beschränkten Lebens,
Gebeugt vom Joche
Der Nothdurft.
Uns aber hat er
Seine gewandteste,
Verzärtelte Tochter,
Freut euch! gegönnt!
Begegnet ihr lieblich,
Wie einer Geliebten,
Laßt ihr die Würde
Der Frauen im Haus.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelchen
Ja nicht beleid’ge!
Doch kenn’ ich ihre Schwester,
Die ältere, gesetztere,
Meine stille Freundinn:
O daß die erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir wende,
Die edle Treiberinn,
Trösterinn, Hoffnung!
Welcher Unsterblichen
Soll der höchste Preis seyn?
Mit niemand streit ich,
Aber ich geb ihn
Der ewig beweglichen
Immer neuen
Seltsamsten Tochter Jovis,
Seinem Schooskinde,
Der Phantasie.
Denn ihr hat er
Alle Launen
Die er sonst nur allein
Sich vorbehält
Zugestanden,
Und hat seine Freude
An der Thörinn.
Sie mag rosenbekränzt
Mit dem Lilienstengel Lilienstängel
Blumenthäler betreten,
Sommervöglen gebieten,
Und leichtnährenden Thau
Mit Bienenlippen
Von Blüten saugen:
Oder sie mag
Mit fliegendem Haar
Und düsterm Blicke
Im Winde sausen
Um Felsenwand Felsenwände ,
Und tausendfärbig tausendfarbig
Wie Morgen und Abend,
Immer wechselnd
Wie Mondesblicke,
Den Sterblichen scheinen.
Laßt uns alle
Den Vater preisen,
Den alten, hohen
Der solch eine schöne
Unverwelckliche Gattinn
Dem sterblichen Menschen
Gesellen mögen.
Denn uns allein
Hat er sie verbunden
Mit Himmelsband,
Und ihr geboten
In Freud und Elend
Als treue Gattinn
Nicht zu entweichen.
Alle die andern
Armen Geschlechter
Der kinderreichen
Lebendigen Erde
Wandlen und weiden
In duncklem Genuß
Und trüben Schmerzen
Des augenblicklichen
Beschränckten Lebens,
Gebeugt vom Joche
Der Nothdurft.
Und Uns aber hat er
Seine gewandteste
Verzärtelte Tochter
Freut euch! Gegönnt gegönnt !
Begegnet ihr lieblich
Wie einer Geliebten,
Laßt ihr die Würde
Der Frauen im Haus.
Und daß die alte
Schwiegermutter Weisheit
Das zarte Seelgen
Ja nicht beleid'ge!
Doch kenn ich ihre Schwester,
Die ältere, gesetztere,
Meine stille Freundinn:
O daß die erst
Mit dem Lichte des Lebens
Sich von mir wende
Die edle Treiberinn,
Trösterinn Hoffnung.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 1 H.7 Sammlung von Gedichten un … Abschriften
🚧 GSA 24/24 Journal von Tiefurt, 1. - … 🚧
🚧 Hausarchiv A, XVIII, Nr. 150 Meine Göttin, … Abschrift
🚧 GSA 68/834 Journal von Tiefurt, 5.-4 … Abschrift
🚧 H.74a Meine Göttin … Reinschrift
🚧 GSA 6/2730 🚧 🚧
🚧 GSA 96/4196 🚧 🚧
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 GSA 25/W 2 Vermischte Gedichte, Zwey … 🚧

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe 1 H.7, GSA 24/24, Hausarchiv A, XVIII, Nr. 150, GSA 68/834, H.74a, GSA 6/2730, GSA 96/4196, GSA 25/W 2 , S 8
datiert auf 15. September 1780 Brüning/Henke 2025
datiert auf 14. September 1780 MA 2.1, 580
datiert auf 15. September 1780 GB 4.2 A, Nr. 173, 390-391
überliefert in 8 Handschriften 1 H.7, GSA 24/24, Hausarchiv A, XVIII, Nr. 150, GSA 68/834, H.74a, GSA 6/2730, GSA 96/4196, GSA 25/W 2
überliefert in Druck S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Zweyte Sammlung GSA 25/W 2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Nachtgedanken 1 H.7
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Gesang der Geister über den Wassern S 8, GSA 25/W 2
Nächster Nachbar in der Überlieferung An die Cicade, nach dem Anakreon 1 H.7
Nächster Nachbar in der Überlieferung Nachtgedanken GSA 24/24, GSA 68/834, GSA 6/2730, GSA 96/4196
Nächster Nachbar in der Überlieferung Harzreise im Winter S 8, GSA 25/W 2