Blinde Kuh

»O liebliche Therese! …«

Informationen zum Text

Art des Textes
Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
Blinde Kuh
Gedichtanfang (normiert, vorläufig)
»O liebliche Therese! …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 1,17
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
92983

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

Blinde Kuh

O liebliche Therese!

Warum seh’ ich so böse

Mit offnen Augen dich?

Die Augen fest verbunden,

Hast du mich gleich gefunden,

Und warum fingst du eben – mich?

Du faßtest mich auf’s beste,

Und hieltest mich so feste,

Ich sank in deinen Schooß.

Kaum warst du aufgebunden,

War alle Lust verschwunden;

Du ließest kalt den Blinden los.

Er tappte hin und wieder,

Verrenkte fast die Glieder,

Und alle foppten ihn.

Und willst du mich nicht lieben;

So geh’ ich stets im Trüben,

Wie mit verbundnen Augen hin.

Historisch überlieferte Fassungen

O liebliche Therese!
Warum seh’ ich so böse
Mit offnen Augen dich?
Die Augen fest verbunden,
Hast du mich gleich gefunden,
Und warum fingst du eben – mich?
Du faßtest mich auf’s beste,
Und hieltest mich so feste,
Ich sank in deinen Schooß.
Kaum warst du aufgebunden,
War alle Lust verschwunden;
Du ließest kalt den Blinden los.
Er tappte hin und wieder,
Verrenkte fast die Glieder,
Und alle foppten ihn.
Und willst du mich nicht lieben;
So geh’ ich stets im Trüben,
Wie mit verbundnen Augen hin.
O liebliche Therese!
Warum seh ich so böse
Mit offnen Augen dich?
Die Augen fest verbunden
Hast du mich gleich gefunden,
Und warum fingst du eben - mich.
Du faßtest mich aufs beste,
Und hieltest mich so feste
Ich sanck in deinen Schooß.
Kaum warst du aufgebunden,
War alle Lust verschwunden,
Du ließest schnell den Blinden loß.
Er tappte hin und wieder,
Verrenckte fast die Glieder,
Und alle foppten ihn.
Und willst du mich nicht lieben;
So geh ich stets im Trüben
Wie mit verbundnen Augen hin.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 H.3 Vermischte Gedichte, Erst … Reinschrift

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe H.3 , S 8
hat Bezug zu Kräuter, Keilschen H.3
datiert auf Datierung unbestimmt Brüning/Henke 2025
datiert auf zwischen September 1768 und März 1770 DjG 1, 504
überliefert in Handschrift H.3
überliefert in Druck S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Erste Sammlung H.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Heidenröslein S 8
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Rettung H.3
Nächster Nachbar in der Überlieferung Stirbt der Fuchs, so gilt der Balg S 8, H.3