Der Fischer

»Das Wasser rauscht' …«

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Art des Textes
Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
Der Fischer
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»Das Wasser rauscht' …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 1,169
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
93074
Kennung in der Gemeinsamen Normdatei
4496556-4

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

Der Fischer

Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,

Ein Fischer saß daran,

Sah nach dem Angel ruhevoll,

Kühl bis an’s Herz hinan:

Und wie er sitzt und wie er lauscht,

Theilt sich die Fluth empor,

Aus dem bewegten Wasser rauscht

Ein feuchtes Weib hervor.

Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:

Was lockst du meine Brut

Mit Menschenwitz und Menschenlist

Hinauf in Todesgluth?

Ach wüßtest du, wie’s Fischlein ist

So wohlig auf dem Grund,

Du stiegst herunter wie du bist,

Und würdest erst gesund.

Labt sich die liebe Sonne nicht,

Der Mond sich nicht im Meer?

Kehrt wellenathmend ihr Gesicht

Nicht doppelt schöner her?

Lockt dich der tiefe Himmel nicht,

Das feucht verklärte Blau?

Lockt dich dein eigen Angesicht

Nicht her in ew’gen Thau?

Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,

Netzt’ ihm den nackten Fuß,

Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll,

Wie bey der Liebsten Gruß.

Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;

Da war’s um ihn geschehn:

Halb zog sie ihn, halb sank er hin,

Und ward nicht mehr gesehn.

Historisch überlieferte Fassungen

Das Waßer rauscht das Waßer schwoll ein Fi - scher saß daran Sah‘ nach der Angel ruhevoll, kühl
bis an‘s Herz hinan und wie ersizt und wie er lauscht theilt sich die Fluth empor - aus dem bewegten
Waßer rauscht ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm und sprach zu ihm
Was lokst du meine Brut
Mit Menschenwiz und Menschenlist
Hinauf in todes Gluth
Ach! wüstest du wies Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund
Du kämst herunter wie du bist
Und würdest erst gesund
Labt sich die liebe Sonne nicht
Der Mond sich nicht im Meer
Kehrt Wellen athmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her!
Lokt dich der tiefe Himmel nicht
Das feucht verklährte blau
Lokt nicht dein eigen Angesicht
Dich her in ewgen Thau?
Das Waßer rauscht das Waßer schwoll
Nezt ihm den nakten Fuß
Sein Herz wuchs ihm so sehnensvoll
Wie bei der liebsten Gruß
Sie sprach zu ihm und sang zu ihm
Da wars um ihn geschehn
Halb zog sie ihn, halb sank er hin
Und war nicht mehr gesehn

Das Lied vom Fischer.

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Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
Ein Fischer saß daran;
Sah nach dem Angel ruhevoll,
Kühl bis an's Herz hinan;
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
Theilt sich die Fluth empor:
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm und sprach zu ihm:
Was lockst du meine Brut
Mit Menschenwitz und Menschenlist
Hinauf in Todes Glut?
Ach, wüstest du, wie's Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du kämst herunter wie du bist
Und würdest erst gesund.
Labt sich die liebe Sonne nicht
Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht
Das feucht verklärte Blau?
Lockt nicht dein eigen Angesicht
Dich her in ewgen Thau?
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
Netzt ihm den nackten Fuß;
Sein Herz wuchs ihm so sehnensvoll
Wie bey der Liebsten Gruß.
Sie sprach zu ihm - sie sang zu ihm -
Da wars um ihn geschehn -
Halb zog sie ihn, halb sank er hin
Und ward nicht mehr gesehn.
Das Waſſer rauſcht’, das Waſſer ſchwoll,
Ein Fiſcher ſaß daran;
Sah’ nach dem Angel ruhevoll,
Kühl bis an’s Herz hinan;
Und wie er ſitzt und wie er lauſcht,
Theilt ſich die Fluth empor,
Aus dem bewegten Waſſer rauſcht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie ſang zu ihm und ſprach zu ihm:
Was lockſt du meine Brut,
Mit Menſchenwitz und Menſchenliſt
Hinauf in Todes Glut?
Ach! wüſteſt du, wie’s Fiſchlein iſt
So wohlig auf dem Grund,
Du kämſt herunter wie du biſt
Und würdeſt erſt geſund.
Labt ſich die liebe Sonne nicht
Der Mond ſich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Geſicht
Nicht doppelt ſchöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
Das feucht verklärte Blau?
Lockt nicht dein eigen Angeſicht
Dich her in ewgem Thau?
Das Waſſer rauſcht’ das Waſſer ſchwoll
Netzt ihm den nackten Fuß;
Sein Herz wuchs ihm ſo ſehnensvoll
Wie bey der Liebſten Gruß:
Sie ſprach zu ihm — ſie ſang zu ihm —
Da wars um ihn geſchehn —
Halb zog ſie ihn, halb ſank er hin —
Und ward nicht mehr geſehn.
Das Waſſer rauſcht’, das Waſſer ſchwoll,
Ein Fiſcher ſaß daran;
Sah’ nach dem Angel ruhevoll,
Kühl bis ans Herz hinan;
Und wie er ſizt und wie er lauſcht,
Theilt ſich die Fluth empor,
Aus dem bewegten Waſſer rauſcht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie ſang zu ihm und ſprach zu ihm:
Was lockſt Du meine Brut,
Mit Menſchenwiz und Menſchenliſt
Hinauf in Todes Glut?
Ach! wüſteſt du, wie’s Fiſchlein iſt
So wohlig auf dem Grund,
Du kämſt herunter wie du biſt
Und würdeſt erſt geſund.
Labt ſich die liebe Sonne nicht
Der Mond ſich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Geſicht
Nicht doppelt ſchöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
Das feucht verklärte Blau?
Lockt nicht dein eigen Angeſicht
Dich her in ewgen Thau?
Das Waſſer rauſcht’, das Waſſer ſchwoll,
Nezt ihm den nackten Fuß;
Sein Herz wuchs ihm ſo ſehnensvoll
Wie bey der Liebſten Gruß:
Sie ſprach zu ihm — ſie ſang zu ihm —
Da war’s um ihn geſchehn —
Halb zog ſie ihn, halb ſank er hin —
Und ward nicht mehr geſehn.
Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
Ein Fischer saß daran,
Sah nach dem Angel ruhevoll,
Kühl bis an’s Herz hinan:
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
Theilt sich die Fluth empor,
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
Was lockst du meine Brut
Mit Menschenwitz und Menschenlist
Hinauf in Todesgluth?
Ach wüßtest du, wie’s Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du stiegst herunter wie du bist,
Und würdest erst gesund.
Labt sich die liebe Sonne nicht,
Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
Das feucht verklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
Nicht her in ew’gen Thau?
Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
Netzt’ ihm den nackten Fuß,
Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll,
Wie bey der Liebsten Gruß.
Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm;
Da war’s um ihn geschehn:
Halb zog sie ihn, halb sank er hin,
Und ward nicht mehr gesehn.
Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll,
Ein Fischer saß daran,
Sah nach dem Angel ruhevoll,
Kühl biß ans Herz, hinan:
Und wie er sitzt und wie er lauscht
Theilt sich die Flut Fluth empor,
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
Was lockst du meine Brut
Mit Menschenwitz und Menschen List
Hinauf in Todes Glut Gluth ?
Ach wußtest wüßtest du wie's Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du stiegst herunter wie du bist,
Und würdest erst gesund.
Labt sich die liebe Sonne nicht
Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
Das feucht verklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
Nicht her in ewgen Thau!
Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll
Netzt ihm den nackten Fuß,
Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll
Wie bey der Liebsten Gruß
Sie sprach zu ihm sie sang zu ihm,
Da wars um ihn geschehn,
Halb zog sie ihn halb sanck er hin
Und ward nicht mehr gesehn.
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
Ein Fischer saß daran,
Sah nach dem Angel ruhevoll,
Kühl bis ans Herz hinan:
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
Theilt sich die Fluth empor,
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
Was lockst du meine Brut,
Mit Menschenwitz und Menschenlist
Hinauf in Todesgluth?
Ach! wüßtest du, wie's Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du stiegst herunter wie du bist,
Und würdest erst gesund.
Labt sich die liebe Sonne nicht,
Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht,
Das feuchtverklärte Blau?
Lockt dich dein eigen Angesicht
Nicht her in ew'gen Thau?
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll,
Netzt' ihm den nackten Fuß,
Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll,
Wie bey der Liebsten Gruß.
Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm,
Da wars um ihn geschehn.
Halb zog sie ihn, halb sank er hin,
Und ward nicht mehr gesehn.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 H.16a 🚧 🚧
🚧 Hagen-Nr. 558 🚧 Druck
🚧 Hagen-Nr. 557 Volks- und andere Lieder, … Druck
🚧 s.3 J. W. Goethens Schriften … Druck
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 H.3 Vermischte Gedichte, Erst … Reinschrift
🚧 H.5 Balladen und Romanzen, Ab … Abschrift

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe H.16a, H.3, H.5 , Hagen-Nr. 558, Hagen-Nr. 557, s.3, S 8
hat Bezug zu Kräuter, Keilschen H.3
datiert auf Anfang 1778 Brüning/Henke 2025
datiert auf 1778 MA 2.1, 568
datiert auf bis Ende Januar 1778 GB 3.2 B, Nr. 324,652
überliefert in 3 Handschriften H.16a, H.3, H.5
überliefert in 4 Drucken Hagen-Nr. 558, Hagen-Nr. 557, s.3, S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Erste Sammlung H.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung An den Mond H.16a, S 8, H.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Mailied s.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Erlkönig H.5
Nächster Nachbar in der Überlieferung Bundeslied H.16a
Nächster Nachbar in der Überlieferung Jägers Abendlied s.3
Nächster Nachbar in der Überlieferung Erlkönig S 8, H.3
Nächster Nachbar in der Überlieferung Der König in Thule H.5