An Schwager Kronos

»Spude dich, Kronos! …«

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Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
An Schwager Kronos
Gedichtanfang (normiert, vorläufig)
»Spude dich, Kronos! …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 2,65
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
93395
Kennung in der Gemeinsamen Normdatei
1201392063

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

An Schwager Kronos

Spude dich, Kronos!

Fort den rasselnden Trott!

Bergab gleitet der Weg;

Ekles Schwindeln zögert

Mir vor die Stirne dein Zaudern.

Frisch, holpert es gleich,

Über Stock und Steine den Trott

Rasch in’s Leben hinein!

Nun schon wieder

Den erathmenden Schritt

Mühsam Berg hinauf!

Auf denn, nicht träge denn,

Strebend und hoffend hinan!

Weit, hoch, herrlich der Blick

Rings in’s Leben hinein,

Vom Gebirg’ zum Gebirg’

Schwebet der ewige Geist,

Ewigen Lebens ahndevoll.

Seitwärts des Überdachs Schatten

Zieht dich an,

Und der Frischung verheißende Blick

Auf der Schwelle des Mädchens da.

Labe dich – Mir auch, Mädchen,

Diesen schäumenden Trank,

Diesen frischen Gesundheitsblick!

Ab denn, rascher hinab!

Sieh, die Sonne sinkt!

Eh’ sie sinkt, eh’ mich Greisen

Ergreift, im Moore Nebelduft,

Entzahnte Kiefer schnattern

Und das schlotternde Gebein.

Trunknen vom letzten Strahl

Reiß mich, ein Feuermeer

Mir im schäumenden Aug’,

Mich geblendeten Taumelnden

In der Hölle nächtliches Thor.

Töne, Schwager, in’s Horn,

Raßle den schallenden Trab,

Daß der Orcus vernehme: wir kommen,

Daß gleich an der Thüre

Der Wirth uns freundlich empfange.

Historisch überlieferte Fassungen

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An Schwager Kronos.

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Spude dich, Kronos!
Fort den rasselnden Trott!
Bergab gleitet der Weg;
Ekles Schwindeln zögert
Mir vor die Stirne dein Zaudern.
Frisch, holpert es gleich,
Über Stock und Steine den Trott
Rasch in’s Leben hinein!
Nun schon wieder
Den erathmenden Schritt
Mühsam Berg hinauf!
Auf denn, nicht träge denn,
Strebend und hoffend hinan!
Weit, hoch, herrlich der Blick
Rings in’s Leben hinein,
Vom Gebirg’ zum Gebirg’
Schwebet der ewige Geist,
Ewigen Lebens ahndevoll.
Seitwärts des Überdachs Schatten
Zieht dich an,
Und der Frischung verheißende Blick
Auf der Schwelle des Mädchens da.
Labe dich – Mir auch, Mädchen,
Diesen schäumenden Trank,
Diesen frischen Gesundheitsblick!
Ab denn, rascher hinab!
Sieh, die Sonne sinkt!
Eh’ sie sinkt, eh’ mich Greisen
Ergreift, im Moore Nebelduft,
Entzahnte Kiefer schnattern
Und das schlotternde Gebein.
Trunknen vom letzten Strahl
Reiß mich, ein Feuermeer
Mir im schäumenden Aug’,
Mich geblendeten Taumelnden
In der Hölle nächtliches Thor.
Töne, Schwager, in’s Horn,
Raßle den schallenden Trab,
Daß der Orcus vernehme: wir kommen,
Daß gleich an der Thüre
Der Wirth uns freundlich empfange.

An Schwager Kronos in der Postchaise.

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Spude dich Kronos
Fort den rasselnden Trott!
Bergab gleitet der Weg
Eckles Schwindeln zögert
mir vor die Stirne dein Haudern.
Frisch! den holpernden
Stock, Wurzeln, Steine, Trott
rasch ins Leben hinein.
Nun schon wieder?
den erathmden Schritt
mühsam Berg hinauf.
Auf denn! nicht träge denn!
Strebend und hoffend an!
Weit hoch herrlich der Blick
Rings ins Leben hinein
Vom Geburg zum Geburg
Aber der ewige Geist
Ewigen Lebens Ahndevoll.
Seitwärts des Uberdachs Schatten
zieht dich an
und der Frischung-verheissende Blick
auf der Schwelle des Mädchens da.
Labe dich - mir auch Mädchen
Diesen schäumenden Trunk
und den freundlichen Gesundheitsblick.
Ab denn frischer hinab
Sieh die Sonne sinkt!
Eh sie sinkt! eh mich faßt
Greifen im Moore Nebelduft
Entzahnte Kiefer schnattern
und das schlockernde Gebein.
Trunknen vom letzten Stral
reiß' mich, ein Feuermeer
mir im schäumenden Aug'
Mich geblendeten, taumelnden
in der Hölle nächtliches Thor.
Töne Schwager dein Horn
Rassle den schallenden Trab
daß der Orkus vernehme: ein Furst kommt
drunten von ihren Sitzen
sich die Gewaltigen lüften.

An Schwager Kronosin der Postca Postchaise d. 10 Oktbr 1774.

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Spude dich Kronos
Fort den rasselnden Trott!
Bergab gleitet der Weeg
Ekles Schwindeln zögert
Mir vor die Stirne dein Haudern.
Frisch, den holpernden
Stock, Wurzeln, Steine den Trott
Rasch in's Leben hinein.
Nun, schon wieder?
Den erathmenden Schritt
Mühsam Berg hinauf.
Auf denn! nicht träge denn!
Strebend und hoffend an.
Weit hoch herrlich der Blick
Rings ins Leben hinein
Vom Gebürg zum Gebürg
Uber der ewige Geist
Ewigen Lebens ahndevoll.
Seitwärts des Uberdachs Schatten
Zieht dich an
Und der Frischung verheisende Blick
Auf der Schwelle des Mädgens da.
Labe dich - mir auch Mädgen
Diesen schäumenden Trunck
Und den freundlichen Gesundheits Blick.
Ab dann frischer hinab
Sieh die Sonne sinckt!
Eh sie sinckt, eh mich fasst
Greisen im Moore Nebeldufft,
Entzahnte Kiefer schnattern
Und das schlockernde Gebein.
Truncknen vom lezten Strahl
Reiss mich, ein Feuermeer
Mir im schäumenden Aug,
Mich geblendeten, taumelnden,
In der Hölle nachtliches Thor
Töne Schwager dein Horn
Rassle den schallenden Trab
Dass der Orkus vernehme: ein Fürst kommt,Drunten von ihren SizzenSich die Gewaltigen lüfften wir kommenUnd der freundliche Wirt gleich der Wirt uns freundlich empfange

An Schwager Kronos.

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Spude dich, Kronos!
Fort den rasselnden Trott!
Bergab gleitet der Weg . ,
Eckles Schwindlen zögert
Mir vor die Stirne dein Haudern.
Frisch, holpert es gleich,
Uber Stock und Steine den Trott
Rasch ins Leben hinein!
Nun schon wieder
Den erathmenden Schritt
Mühsam Berg hinauf!
Auf denn, nicht träge denn
Strebend und hoffend hinan!
Weit, hoch, herrlich der Blick
Rings ins Leben hinein,
Vom Gebirg zum Gebirg
Schwebet der ewige Geist
Ewigen Lebens ahndevoll
Seitwärts des Überdachs Schatten
Zieht dich an,
Und der Frischung verheisende verheißende Blick
Auf der Schwelle des Mädchens da.
Labe dich - Mir auch, Mädchen,
Diesen schäumenden Tranck,
Diesen freundlichen frischen Gesundheitsblick!
Ab dann denn heischer rascher hinab,
Sieh die Sonne sinckt!
Eh sie sinckt, eh mich fasst greisen
Greisen Ergreift , im Moore Nebelduft
Entzahnte Kiefer schnattern
Und das schlockernde schlotternde Gebein,
Truncknen vom letzten Strahl
Reiß mich, ein Feuermeer
Mir im schäumenden Aug,
Mich geblendeten Taumelnden
In der Hölle nächtliches Thor.
Töne, Schwager, in's Horn
Rassle den schallenden Trab
Daß der Orkus vernehme: wir kommen
Daß gleich an der Thüre
Der Wirth uns freundlich empfange.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 🚧 🚧 🚧
🚧 H.27a Gedichtsammlung, Abschrif … Abschrift
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 H.20 Gedichtsammlung, Abschrif … Abschrift
🚧 H.2 Gedichtsammlung, Reinschr … Reinschrift
🚧 GSA 25/W 2 Vermischte Gedichte, Zwey … 🚧

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe H.27a, H.20, H.2, GSA 25/W 2 , S 8
datiert auf 10. Oktober 1774 Brüning/Henke 2025
datiert auf 10. Oktober 1774 MA 3.2, 441
überliefert in 4 Handschriften H.27a, H.20, H.2, GSA 25/W 2
überliefert in Druck S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Zweyte Sammlung GSA 25/W 2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Künstlers Morgenlied H.27a, H.2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Harzreise im Winter S 8, GSA 25/W 2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Ganymed H.20
Nächster Nachbar in der Überlieferung Prometheus H.27a, H.2
Nächster Nachbar in der Überlieferung Seefahrt S 8, GSA 25/W 2
Nächster Nachbar in der Überlieferung Muth H.20