Künstlers Morgenlied

»Der Tempel ist euch aufgebaut …«

Informationen zum Text

Art des Textes
Gedicht
Titel (normiert, vorläufig)
Künstlers Morgenlied
Gedichtanfang (normiert, vorläufig)
»Der Tempel ist euch aufgebaut …«
Quelle der vorläufigen Titeldaten
WA I 2,178
Kennung in der Forschungsdatenbank so:fie
93472

Fassungen aus dem Bereich »Texte«

Künstlers Morgenlied

Der Tempel ist euch aufgebaut,

Ihr hohen Musen all,

Und hier in meinem Herzen ist

Das Allerheiligste.

Wenn Morgens mich die Sonne weckt,

Warm, froh ich schau’ umher,

Steht rings ihr ewig lebenden

In heil’gem Morgenglanz.

Ich bet’ hinan, und Lobgesang

Ist lauter mein Gebet,

Und freudeklingend Saitenspiel

Begleitet mein Gebet.

Ich trete vor den Altar hin,

Und lese, wie sich’s ziemt,

Andacht liturg’scher Lection

Im heiligen Homer.

Und wenn er in’s Getümmel mich

Von Löwenkriegern reißt,

Und Göttersöhn’ auf Wägen hoch

Rachglühend stürmen an,

Und Roß dann vor dem Wagen stürzt,

Und drunter und drüber sich

Freund’, Feinde wälzen in Todesblut –

Er sengte sie dahin

Mit Flammenschwert der Heldensohn,

Zehntausend auf einmal,

Bis dann auch er, gebändiget

Von einer Götterhand,

Ab auf den Rogus niederstürzt,

Den er sich selbst gehäuft,

Und Feinde nun den schönen Leib

Verschändend tasten an:

Da greif’ ich muthig auf, es wird

Die Kohle zum Gewehr,

Und jene meine hohe Wand

In Schlachtfeld-Wogen braus’t.

Hinan! Hinan! Es heulet laut

Gebrüll der Feindeswuth,

Und Schild an Schild, und Schwert auf Helm,

Und nun den Todten Tod.

Ich dränge mich hinan, hinan,

Da kämpfen sie um ihn,

Die tapfern Freunde, tapferer

In ihrer Thränenwuth.

Ach rettet! Kämpfet! Rettet ihn!

In’s Lager tragt ihn fort,

Und Balsam gießt den Todten auf,

Und Thränen Todten Ehr!

Und find’ ich mich zurück hierher,

Empfängst du, Liebe, mich,

Mein Mädchen, ach, im Bilde nur,

Und so im Bilde warm!

Ach wie du ruhtest neben mir,

Und schmachtetest mich an,

Und mir’s vom Aug’ durch’s Herz hindurch

Zum Griffel schmachtete!

Wie ich an Aug’ und Wange mich

Und Mund mich weidete,

Und mir’s im Busen jung und frisch,

Wie einer Gottheit, war!

O kehre doch und bleibe dann

In meinen Armen fest,

Und keine, keine Schlachten mehr,

Nur dich in meinem Arm;

Und sollst mir, meine Liebe, seyn,

Alldeutend Ideal,

Madonna seyn, ein Erstlingskind,

Ein heiligs an der Brust;

Und haschen will ich, Nymphe, dich,

Im tiefen Waldgebüsch;

O fliehe nicht die rauhe Brust,

Mein aufgerecktes Ohr!

Und liegen will ich Mars zu dir,

Du Liebesgöttin stark,

Und ziehn ein Netz um uns herum,

Und rufen dem Olymp,

Wer von den Göttern kommen will,

Beneiden unser Glück,

Und soll’s die Fratze Eifersucht

An Bettfuß angebannt.

Historisch überlieferte Fassungen

Künstlers Morgenlied

Zur synoptischen Ansicht wechseln

Ich hab euch einen Tempel baut
Ihr hohen Musen all
Und hier in meinem Herzen ist
Das Allerheiligste
Wenn Morgens mich die Sonne weckt
Warm froh ich schau umher
Steht rings ihr ewig lebenden
In heilgen Morgenglanz.
Ich bet hinan und Lobgesang
Ist lauter mein Gebet
Und freudeklingend Saytenspiel
Begleitet mein Gebet.
Ich trete vor den Altar hier
Und lese wie sichs ziemt
Andacht liturgscher Lektion
Im heiligen Homer.
Und wenn der in’s Getümmel mich
Von Löwenkriegern reißt
Und Göttersöhn auf Wägen hoch
Rachglühend stürmen an.
Und Roß dem vor den Wagen stürzt
Und drunter und drüber sich
Freund Feind sich wälzen in Todes Blut
Er sengte sie dahin
Mit Flammenschwerdt der Helden Sohn
Zehntausend auf einmal
Bis denn er auch gebändiget
Von einer Gottheit Hand
Rab auf den Leichen Rogus stürzt
Den er sich selbst gehäuft
Und Feinde nun den schönen Leib
Verschendend tasten an.
Da greif ich muthig auf und faß
Die Kohle wird Gewahr
Und jene meine hohe Wand
In Schlachtfeld Wogen braust.
Hinan! hinan! es heulet laut
Gebrüll der Feinde Wuth
Und Schild an Schild und Schwerdt auf Helm
Und um den Todten Todt!
Ich tränge mich hinan hinan
Da kämpfen sie an ihn
Die tapfere Feinde tapferer
In ihrer Trähnen Wuth
Ach rettet kämpfet rettet ihn
Ins Laager bringt ihn rück
Und Balsam gießt den Todten auf
Und Thränen Toden Ehr.
Und find ich mich zurück hierher
Empfängst du Liebe mich
Mein Mädchen ach im Bilde nur
Und so im Bilde warm!
Ach wie du ruhtest neben mir
Mich schmachtetst liebend an
Und mirs vom Aug durchs Herz hindurch
In Griffel schmachtete.
Wie ich an Aug und Wange mich
Und Mund mich weidete
Und mir’s in Busen jung und frisch
Wie einer Gottheit war.
O kehre doch und bleibe dann
In meinen Armen fest
Und keine keine Schlachten mehr
Nur dich in meinem Arme!
Und sollst mir meine Liebe seyn
Alldeutend Ideal
Madonna seyn ein Erstlingskind
Ein heilges an der Brust.
Und haschen will ich Nympfe dich
Im tiefen Waldgebüsch
Ein geiles Schwänzgen hinten vor
Du Ohren aufgereckt.
Und liegen will ich Mars zu dir
Du Liebes Gottin stark
Und ziehn ein Netz um uns herrum
Und rufen den Olymp
Wer von den Göttern kommen will
Beneiden unser Glück!
Und solls die Frazze Eifersucht
An Bettfuß angebannt.
Ich hab euch einen Tempel baut
Ihr hohen Muſen all
Und hier in meinem Herzen iſt
Das Allerheiligſte.
Wenn Morgends mich die Sonne weckt
Warm froh ich ſchau umher
Steht rings ihr ewig lebenden
In heilgem Morgenglanz.
Ich bet hinan und Lobgeſang
Iſt lauter mein Gebet
Und Freudeklingend Saytenſpiel
Begleitet mein Gebet.
Ich trete vor den Altar hier
Und leſe wie ſich’s ziemt
Andacht liturgſcher Lektion
Im heiligen Homer.
Und wenn der ins Getümmel mich
Von Löwenkriegern reißt
Und Götterſöhn auf Wägen hoch
Rachglühend ſtürmen an.
Und Roß dann vor dem Wagen ſtürzt
Und drunter und drüber ſich
Freund Feind ſich wälzen in Todesblut
Er ſengte ſie dahin
Mit Flammenſchwerdt der Helden Sohn
Zehntauſend auf einmal
Biß denn auch er gebändiget
Von einer Gottheit Hand
Rab auf den Leichen Rogus ſtürzt
Den er ſich ſelbſt gehäuft
Und Feinde nun den ſchönen Leib
Verſchändend taſten an.
Da greif ich muthig auf und faß
Die Kohle wird Gewehr
Und jene meine hohe Wand
In Schlachtfeld Wogen brauſt.
Hinan! Hinan! es heulet laut
Gebrüll der Feinde Wuth
Und Schild an Schild und Schwerdt auf Helm
Und um den Todten Todt!
Ich dränge mich hinan hinan!
Da kämpfen ſie um ihn
Die tapfern Feinde tapferer
In ihrer Thränen Wuth
Ach rettet kämpfet rettet ihn
Ins Lager bringt ihn rück
Und Balſam gieſt dem Todten auf
Und Trähnen Todten Ehr.
Und find ich mich zurück hierher
Empfängſt du Liebe mich
Mein Mädgen ach im Bilde nur
Und ſo im Bilde warm!
Ach wie du ruhteſt neben mir
Mich ſchmachtetſt liebend an
Und mirs vom Aug durchs Herz hindurch
In Griffel ſchmachtete.
Wie ich an Aug und Wange mich
Und Mund mich weidete
Und mir’s im Buſen jung und friſch
Wie einer Gottheit war.
O kehre doch und bleibe dann
In meinen Armen feſt
Und keine keine Schlachten mehr
Nur dich in meinem Arme!
Und ſollſt mir meine Liebe ſeyn
Alldeutend Ideal
Madonna ſeyn ein Erſtlingskind
Ein heilges an der Bruſt.
Und haſchen will ich Nymphe dich
Im tiefen Waldgebüſch
Eiu geiles Schwänzgen hinten vor
Die Ohren aufgereckt.
Und liegen will ich Mars zu dir
Du Liebesgöttin ſtark
Und ziehn ein Netz um uns herum
Und rufen dem Olymp
Wer von den Göttern kommen will
Beneiden unſer Glück!
Und ſolls die Frazze Eiferſucht
An Bettfus angebannt.
🚧

Künstlers Morgenlied.

Zur synoptischen Ansicht wechseln

Ich hab euch einen Tempel baut
Ihr hohen Musen all
und hier in meinem Herzen ist
das Allerheiligste.
> Ich Wenn Morgends mich die Sonne weckt
Warm froh ich schau umher
steht rings ihr ewig lebenden
in heilgem Morgenglanz
Ich bet hinan und Lobgesang
ist lauter mein Gebet
und freudeklingend Saitenspiel
begleitet mein Gebet.
Ich trete vor den Altar hin
und lese wie sichs ziemt
Andacht liturgscher Lektion
im heiligen Homer.
Und wenn der in’s Getümmel mich
Von Lowenkriegern reisst
und Göttersohn auf Wägen hoch
rachglühend stürmen an
Und Ross dann vor dem Wagen stürzt.
Und drunter und drüber sich
Freund Feind sich wälz'n in Todesblut
Er sengte sie dahin.
Mit Flammenschwerdt der Heldensohn
Zehntausend auf einmal
Biss denn auch es er gebändiget
Von einer Gottheit Hand
Rab auf den Todten Rogus stürzt
den er sich selbst gehäufft
und Feinde nun den schönen Leib
verschändend tasten an.
Da greiff ich mutig auf und fass
die Kohle wird Gewahr
und iene meine hohe Wand
in Schlachtfeld Wogen braust.
Hinan! Hinan! es heulet laut
Gebrüll der Feinde Wuth
und Schild an Schild und Schwerdt auf Helm
und um den Todten Todt.
Ich dränge mich hinan hinan
da kämpfen sie um ihn
die tapfern Freunde tapferer
in ihrer Trähnen Wuth
Ach rettet kämpfet rettet ihn
in's Lager bringt ihn rück
und Balsam giesst dem Todten auf
und Thränen Todten Ehr.
Und find ich mich zurück hierher
empfängst du Liebe mich
mein Mädgen ach im Bilde nur
und so im Bilde warm.
Ach wie du ruhtest neben mir
Mich schmachtetst liebend an
und mirs vom Aug durchs Herz hindurch
in Griffel schmachtete.
Wie ich an Aug und Wange mich
und Mund mich weidete
und mir’s im Busen iung und frisch
wie einer Gottheit ward war
O kehre doch und bleibe dann
in meinen Armen fest
und keine keine Schlachten mehr
nur dich in meinem Arm
Und sollst mir meine Liebe seyn
Alldeutend Ideal,
Madonna seyn ein Erstlingskind
ein heilges an der Brust.
Und haschen will ich Nymphe
dich im tiefen Waldgebüsch
ein geiles Schwänzgen hinten vor
die Ohren aufgereckt.
Ich hab euch einen Tempel baut
Ihr hohen Muſen all
Und hier in meinem Herzen iſt
Das Allerheiligſte.
Wenn Morgends mich die Sonne weckt
Warm froh ich ſchau umher
Steht rings ihr ewig lebenden
In heilgem Morgenglanz.
Ich bet hinan und Lobgeſang
Iſt lauter mein Gebet
Und Freudeklingend Saytenſpiel
Begleitet mein Gebet.
Ich trete vor den Altar hier
Und leſe wie ſich’s ziemt
Andacht liturgſcher Lektion
Im heiligen Homer.
Und wenn der ins Getümmel mich
Von Löwenkriegern reißt
Und Götterſöhn auf Wägen hoch
Rachglühend ſtürmen an.
Und Roß dann vor dem Wagen ſtürzt
Und drunter und drüber ſich
Freund Feind ſich wälzen in Todesblut
Er ſengte ſie dahin
Mit Flammenſchwerdt der Helden Sohn
Zehntauſend auf einmal
Biß denn auch er gebändiget
Von einer Gottheit Hand
Rab auf den Leichen Rogus ſtürzt
Den er ſich ſelbſt gehäuft
Und Feinde nun den ſchönen Leib
Verſchändend taſten an.
Da greif ich muthig auf und faß
Die Kohle wird Gewehr
Und iene meine hohe Wand
In Schlachtfeld Wogen brauſt.
Hinan! Hinan! es heulet laut
Gebrüll der Feinde Wuth
Und Schild an Schild und Schwerdt auf Helm
Und um den Todten Todt!
Ich dränge mich hinan hinan!
Da kämpfen ſie um ihn
Die tapfern Feinde tapferer
In ihrer Trähnen Wuth
Ach rettet kämpfet rettet ihn
Ins Lager bringt ihn rück
Und Balſam gieſt dem Todten auf
Und Trähnen Todten Ehr.
Und find ich mich zurück hierher
Empfängſt du Liebe mich
Mein Mädgen ach im Bilde nur
Und ſo im Bilde warm!
Ach wie du ruhteſt neben mir
Mich ſchmachtetſt liebend an
Und mirs vom Aug durchs Herz hindurch
In Griffel ſchmachtete.
Wie ich an Aug und Wange mich
Und Mund mich weidete
Und mir’s im Buſen iung und friſch
Wie einer Gottheit war.
O kehre doch und bleibe dann
In meinen Armen feſt
Und keine keine Schlachten mehr
Nur dich in meinem Arme?
Und ſollſt mir meine Liebe ſeyn
Alldeutend Ideal
Madonna ſeyn ein Erſtlingskind
Ein heilges an der Bruſt.
Und haſchen will ich Nymphe dich
Im tiefen Waldgebüſch
Ein geiles Schwänzgen hinten vor
Die Ohren aufgereckt.
Und liegen will ich Mars zu dir
Du Liebesgöttin ſtark
Und ziehn ein Nez um uns herum
Und rufen dem Olymp
Wer von den Göttern kommen will
Beneiden unſer Glück!
Und ſolls die Fraze Eiferſucht
An Bettfus angebannt.

Künstlers Morgenlied.

Zur synoptischen Ansicht wechseln

Der Tempel ist euch aufgebaut,
Ihr hohen Musen all,
Und hier in meinem Herzen ist
Das Allerheiligste.
Wenn Morgens mich die Sonne weckt,
Warm, froh ich schau’ umher,
Steht rings ihr ewig lebenden
In heil’gem Morgenglanz.
Ich bet’ hinan, und Lobgesang
Ist lauter mein Gebet,
Und freudeklingend Saitenspiel
Begleitet mein Gebet.
Ich trete vor den Altar hin,
Und lese, wie sich’s ziemt,
Andacht liturg’scher Lection
Im heiligen Homer.
Und wenn er in’s Getümmel mich
Von Löwenkriegern reißt,
Und Göttersöhn’ auf Wägen hoch
Rachglühend stürmen an,
Und Roß dann vor dem Wagen stürzt,
Und drunter und drüber sich
Freund’, Feinde wälzen in Todesblut –
Er sengte sie dahin
Mit Flammenschwert der Heldensohn,
Zehntausend auf einmal,
Bis dann auch er, gebändiget
Von einer Götterhand,
Ab auf den Rogus niederstürzt,
Den er sich selbst gehäuft,
Und Feinde nun den schönen Leib
Verschändend tasten an:
Da greif’ ich muthig auf, es wird
Die Kohle zum Gewehr,
Und jene meine hohe Wand
In Schlachtfeld-Wogen braus’t.
Hinan! Hinan! Es heulet laut
Gebrüll der Feindeswuth,
Und Schild an Schild, und Schwert auf Helm,
Und nun den Todten Tod.
Ich dränge mich hinan, hinan,
Da kämpfen sie um ihn,
Die tapfern Freunde, tapferer
In ihrer Thränenwuth.
Ach rettet! Kämpfet! Rettet ihn!
In’s Lager tragt ihn fort,
Und Balsam gießt den Todten auf,
Und Thränen Todten Ehr!
Und find’ ich mich zurück hierher,
Empfängst du, Liebe, mich,
Mein Mädchen, ach, im Bilde nur,
Und so im Bilde warm!
Ach wie du ruhtest neben mir,
Und schmachtetest mich an,
Und mir’s vom Aug’ durch’s Herz hindurch
Zum Griffel schmachtete!
Wie ich an Aug’ und Wange mich
Und Mund mich weidete,
Und mir’s im Busen jung und frisch,
Wie einer Gottheit, war!
O kehre doch und bleibe dann
In meinen Armen fest,
Und keine, keine Schlachten mehr,
Nur dich in meinem Arm;
Und sollst mir, meine Liebe, seyn,
Alldeutend Ideal,
Madonna seyn, ein Erstlingskind,
Ein heiligs an der Brust;
Und haschen will ich, Nymphe, dich,
Im tiefen Waldgebüsch;
O fliehe nicht die rauhe Brust,
Mein aufgerecktes Ohr!
Und liegen will ich Mars zu dir,
Du Liebesgöttin stark,
Und ziehn ein Netz um uns herum,
Und rufen dem Olymp,
Wer von den Göttern kommen will,
Beneiden unser Glück,
Und soll’s die Fratze Eifersucht
An Bettfuß angebannt.

Künstlers Morgenlied

Zur synoptischen Ansicht wechseln

Ich hab euch einen Tempel baut Der Tempel ist euch aufgebaut
Ihr hohen Musen all
Und hier in meinem Herzen ist
Das Allerheiligste.
Wenn Morgends mich die Sonne weckt
Warm froh ich schau umher
Steht rings ihr ewig lebenden
In heilgem Morgenglanz
Ich bet hinan und Lobgesang
Ist lauter mein Gebet
Und freudeklingend Saytenspiel
Begleitet mein Gebet.
Ich trete vor den Altar hin
Und lese wie sich’s ziemt
Andacht liturgscher Lecktion
Im heiligen Homer.
Und wenn der in’s Getümmel mich
Von Löwenkriegern reisst
Und Göttersöhn auf Wägen hoch
Rachglühend stürmen an
Und Ross dem vor den Wagen stürzt
Und drunter und drüber sich
Freund Feind sich wälzen in Todtesblut
Er sengte sie dahin
Mit Flammenschwerdt der Heldensohn
Zehn Tausend auf einmal,
Biß dann auch er gebändiget
Von einer Götterhand
Ab auf den Todtenrogus stürzt
Den er sich selbst gehäufft
Und Feinde nun den schönen Teil
Verschändend tasten an.
Da greift ich mutig auf und faß
Du Kohle wird Gewahr
Und jene meine hohe Wand
In Schlachtfeld Wogen braust.
Hinan hinan! es heulet laut
Gebrüll der Feinde Wuth Feindewuth
Und Schild an Schild und Schwerdt auf Helm,
Und um den Todten Todt.
Ich dränge mich hinan hinan
Da kämpfen sie um ihn
Die tapfere Freunde, tapferer
In ihrer Trähnenwuth.
Ach rettet! Kämpfet rettet ihn
Ins Lager bring ihn rück
Und Balsam giest dem Todten auf
Und Tränen Todten Ehr.
Und find ich mich zurück hierher
Empfängst fingst du Liebe mich
Mein Mädgen! Ach im Bilde nur
Und so im Bilde warm!
Ach wie du ruhtest neben mir
Mich schmachtetst liebend an
Und mir’s vom Aug durchs Herz hindurch
In Griffel schmachtete.
O kehre doch und bleibe dann
In meinen Armen fest
Und keine keine Schlachten mehr
Nur dich in meinem Arm.
Wie ich an Aug und Wange mich
Und Mund mich weidete
Und mir’s im Busen jung und frisch
Wie einer Gottheit war.
O kehre doch und bleibe dann
In meinen Armen fest
Und keine keine Schlachten mehr
Nur dich in meinem Arm.
Und sollst mir meine Liebe seyn
Alldeutend Ideal
Madonna seyn ein Erstlingskind
Ein heiligs an der Brust
Und haschen will ich Nympfe dich
Im tiefen Waldgebüsch
Ein geiles Schwänzgen hinter vor
Du Ohren aufgereckt
Und liegen will ich Mars zu dir
Du Liebesgöttin stark
Und ziehn ein Nezz um dich herum
Und rufen dem Olymp
Wer von den Göttern kommen will
Beneiden unser Glück
Und solls die Frazze Eifersucht
an Bettfus angebannt.

Künstlers Morgenlied.

Zur synoptischen Ansicht wechseln

Der Tempel ist euch aufgebaut
Ihr hohen Musen all,
Und hier in meinem Herzen ist
Das Allerheiligste.
Wenn Morgens mich die Sonne weckt
Warm, froh ich schau umher,
Steht rings ihr ewig lebenden
In heilgem Morgenglanz.
Ich bet hinan und lobgesang Lobgesang
Ist lauter mein Gebet,
Und freudeklingend Saytenspiel
Begleitet mein Gebet.
Ich trete vor den Altar hin
Und lese wie sich’s ziemt,
Andacht liturgscher Lecktion
Im heiligen Homer.
Und wenn er in’s Getümmel mich
Von Löwenkriegern reißt,
Und Göttersöhn’ auf Wägen hoch
Rachglühend stürmen an:
Und Roß dann vor dem Wagen stürzt
Und drunter und drüber sich
Freund’, Feinde wälzen in Todesblut –
Er sengte sie dahin
Mit Flammenschwert der Heldensohn,
Zehntausend auf einmal,
Biß dann auch er gebändiget
Von einer Götterhand
Ab auf den Rogus niederstürzt
Den er sich selbst gehäuft,
Und Feinde nun den schönen Leib
Verschändend tasten an.
Da greif ich mutig auf, es wird
Die Kreide Kohle zum Gewehr
Und jene meine hohe Wand
In Schlachtfeld-Wogen braust.
Hinan! Hinan! Es heulet laut
Gebrüll der Feindeswuth
Und Schild an Schild und Schwert auf helm Helm
Und um den Todten Tod.
Ich dränge mich hinan hinan,
Da kämpfen sie um ihn
Die tapfren Freunde tapferer
In ihrer Trähnenwuth.
Ach rettet! Kämpfet! Rettet ihn.
Ins Lager tragt ihn fort
Und Balsam gießt den Todten auf
Und Trähnen Todten Ehr!
Und find' ich mich zurück hierher,
Empfängst du, Liebe, mich
Mein Mädchen, ach im Bilde nur
Und so im Bilde warm!
Ach wie du ruhtest neben mir
Und schmachtetest mich an,
Und mir’s von Aug durchs Herz hindurch
Zum Griffel schmachtete:
Wie ich an Aug und Wange mich
Und Mund mich weidete,
Und mir’s im Busen jung und frisch
Wie einer Gottheit war:
O kehre doch und bleibe dann
In meinen Armen fest
Und keine keine Schlachten mehr,
Nur dich in meinem Arm.
Und sollst mir, meine Liebe, seyn
Alldeutend Ideal,
Madonna seyn, ein Erstlingskind
Ein heiligs an der Brust;
Und haschen will ich Nymphe dich
Im tiefen Waldgebüsch;
O fliehe nicht die rauhe Brust,
Mein aufgerecktes Ohr!
Und liegen will ich Mars zu dir
Du Liebesgöttinn starck,
Und ziehn ein Netz um uns herum
Und rufen dem Olymp,
Wer von den Göttern kommen will
Beneiden unser Glück,
Und solls die Fratze Eifersucht
An Bettfuß angebannt.

Handschriften und Drucke

Sigle Titel Überlieferungsform
🚧 H.10a Sammlung von Gedichten un … Abschriften
🚧 Hagen-Nr. 544/549 Neuer Versuch über die Sc … Druck
🚧 H.27a Gedichtsammlung, Abschrif … Abschrift
🚧 Sammlung Kippenberg, K.K.7 🚧 🚧
🚧 s.3 J. W. Goethens Schriften … Druck
🚧 S 8 Goethe’s Schriften. Achte … Druck
🚧 H.2 Gedichtsammlung, Reinschr … Reinschrift
🚧 GSA 25/W 2 Vermischte Gedichte, Zwey … 🚧

Kontexte

Relation Bezugsentität Quelle
verfasst von Johann Wolfgang Goethe H.10a, H.27a, Sammlung Kippenberg, K.K.7, H.2, GSA 25/W 2 , Hagen-Nr. 544/549, s.3, S 8
datiert auf 1773/74 (?) Brüning/Henke 2025
datiert auf Anfang 1773 DjG 3, 436
datiert auf Anfang 1773 MA 1.1, 866
überliefert in 5 Handschriften H.10a, H.27a, Sammlung Kippenberg, K.K.7, H.2, GSA 25/W 2
überliefert in 3 Drucken Hagen-Nr. 544/549, s.3, S 8
Teil von Vermischte Gedichte, Zweyte Sammlung GSA 25/W 2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Heilige Familie H.10a
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Kenner und Enthusiast Hagen-Nr. 544/549, s.3
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Wandrers Sturmlied H.27a, H.2
Vorheriger Nachbar in der Überlieferung Der Wandrer S 8, GSA 25/W 2
Nächster Nachbar in der Überlieferung Guter Rath H.10a
Nächster Nachbar in der Überlieferung An Schwager Kronos H.27a
Nächster Nachbar in der Überlieferung Erklärung eines alten Holzschnittes vorstellend Hans Sachsens poetische Sendung s.3
Nächster Nachbar in der Überlieferung Amor als Landschaftsmahler S 8, GSA 25/W 2